Im Foyer des Jüdischen Museums München, St.-Jakobs-Platz 16, sind unter dem Titel „#kunstjagd“ eine Installation und eine 45minütige TV-Dokumentation über die Recherchen nach einem vor 77 Jahren verschollenen Gemälde zu sehen, dem Menschen ihr Leben verdanken. Das Gemälde wurde 1938 von Paula Engelberg gegen ein Visum in die Schweiz eingetauscht, mit dem sie ihren Mann Jakob aus der Schutzhaft im Konzentrationslager Dachau befreite und die Familie ausreisen konnte.
Im Mai war das Rechercheteam „Follow the Money“ in Kooperation mit der Gebrüder Beetz Filmproduktion zu einer Livesuche nach dem Gemälde aufgebrochen. Das Team hat nach zwei Monaten ein Bild aufgespürt, das das gesuchte Gemälde sein könnte. Über 1.000 Menschen beteiligten sich an der transmedialen Spurensuche nach dem Gemälde von Otto Th. W. Stein, unterstützten die Liverecherchen, diskutieren mit und erzählten eigene Familiengeschichten.
Für die Installation im Jüdischen Museum München entleiht Edward Engelberg, der Sohn von Paula und Jakob Engelberg, das Zwillingsgemälde aus Portland, das die Familie in die Emigration mitnehmen konnte.
„#kunstjagd – Wo steckt das verschollene Gemälde?“ ist bis Sonntag, 13. Dezember, Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt zu sehen. Der Film zur „#kunstjagd“ wird am Donnerstag, 26. November, um 22.30 Uhr im Bayerischen Rundfunk ausgestrahlt.
Die Installation wird unterstützt vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München. Das Projekt wird gefördert von der Stiftung Deutsches Zentrum Kulturgutverluste.
Weitere Informationen unter www.juedisches-museum-muenchen.de,
Stichwort „Wechselausstellung“.