Bürgermeister Josef Schmid, zugleich Leiter des Referats für Arbeit und Wirtschaft, hat im Rahmen eines Festaktes vier Münchner Handwerksbetriebe und einen Ausbilder für ihr besonderes Engagement in der beruflichen Bildung von Jugendlichen mit dem Erasmus-Grasser-Preis ausgezeichnet. Bürgermeister Schmid: „Das Handwerk ist für uns unverzichtbar bei der Ausbildung von Fachkräften und der Integration junger Menschen in den Arbeitsmarkt. Ausbildung garantiert den persönlichen Erfolg im Berufsleben ebenso wie den Erfolg des Wirtschaftsstandorts insgesamt. Deshalb würdigt die Stadt das Engagement von Handwerksbetrieben und ihren Ausbildenden mit einem eigenen Preis. Mittlerweile hat sich der Erasmus-Grasser-Preis zu einem Qualitätssiegel für herausragende Ausbildung im Münchner Handwerk entwickelt.“
Der Erasmus-Grasser-Preis wird seit 1993 jährlich vom Referat für Arbeit und Wirtschaft in Kooperation mit der Handwerkskammer für München und Oberbayern ausgeschrieben. Er zeichnet Münchner Handwerksbetriebe sowie ihre Ausbilderinnen und Ausbilder aus, die sich um die berufliche Bildung von Jugendlichen besonders verdient gemacht haben. Insbesondere die Ausbildung von Behinderten, Lernbeeinträchtigten, ausländischen Jugendlichen und Mädchen in Männerberufen wird honoriert. Daneben werden die Dauer der Ausbildungstätigkeit, die Anzahl der Ausgebildeten, der Ausbildungserfolg und eine im Zusammenhang mit der Ausbildung ausgeübte ehrenamtliche Tätigkeit beachtet.
Das sind die Erasmus-Grasser-Preisträger 2015:
-Ausbilder Siegfried Bothur, Berufsbildungswerk München Siegfried Bothur ist seit dem Jahr 2000 als Ausbilder in der Schuhmacher-Werkstatt im Berufsbildungswerk München beschäftigt. Dort hat er für hörgeschädigte Jugendliche den Ausbildungsberuf im Orthopädie-Schuhmacherhandwerk etabliert. Bislang handelt es sich bundesweit um die einzige Einrichtung dieser Art für gehörlose und schwerhörige Menschen. Bothurs langjähriger persönlicher Einsatz hat zahlreiche Innovationen in der Ausbildung junger Menschen mit Hörschädigungen auf den Weg gebracht, wie zum Beispiel eine berufsspezifische Online-Plattform für Gehörlose.
-Juwelier Heiden
Juwelier Heiden zählt zu Münchens ältesten Ausbildungsbetrieben – seit 1831 bildet er junge Menschen aus. Der Betrieb bildet nicht nur schon sehr lange und kontinuierlich aus, sondern auch in sehr hoher Qualität. Mehrere Kammersieger im Leistungswettbewerb des Hand-
werks haben ihren Beruf bei Juwelier Heiden erlernt.
-Mauerer Öko Bäckerei Konditorei GmbH In der Mauerer Öko Bäckerei Konditorei GmbH erhalten regelmäßig auch Jugendliche ohne Schulabschluss oder mit Problemen im sozialen Umfeld einen Ausbildungsplatz. Im Jahre 1898 gegründet, stellt das Familienunternehmen seit 117 Jahren und in fünfter Generation Backwaren her und bildet Bäcker selbst aus. Auch engagiert sich der Betrieb sehr stark in der Berufsorientierung an Schulen und beteiligt sich an Ausbildungsmessen.
-Schreinerei Lorenz + Schmid GmbH
Die Schreinerei Lorenz + Schmid verfügt mit rund 30 Praktikumsplätzen im Jahr über ein umfangreiches Angebot und spricht auch Flüchtlinge an: Über ein Praktikum kam zum Beispiel ein junger afghanischer Flüchtling zur Schreinerei, der aktuell das Berufsgrundschuljahr absolviert, um anschließend in der Schreinerei Lorenz + Schmid seine Ausbildung zum Schreiner aufzunehmen. Das Motto der Schreinerei lautet: Nachwuchs ist immer erwünscht. Schulabschlüsse spielen dabei nur eine sekundäre Rolle, der soziale Aspekt und freundschaftliche Umgang dafür eine umso größere im jungen Team, das einem Familienbetrieb gleicht. -Zinoni München Heizungsbau GmbH
Seit 1946 wurden in der Firma Zinoni 200 junge Menschen erfolgreich ausgebildet. Der Betrieb gibt immer wieder auch Quereinsteigern und Lehrstellenwechslern eine Chance und unterstützt seine Lehrlinge auch bei privaten Problemen oder bei der Wohnungssuche. Der Geschäftsführer Wilhelm Zinoni ist ehrenamtlich als Obermeister der Innung tätig. Der Erasmus-Grasser-Preis gehört zum Münchner Beschäftigungs- und Qualifizierungsprogramm (MBQ) und würdigt die ausbildenden Handwerksbetriebe in München. Bewerbungen für den Erasmus-Grasser-Preis 2016 sind ab sofort möglich. Der Bewerbungsbogen sowie weitere Informationen sind erhältlich unter www.muenchen.de/erasmus-grasser-preis oder telefonisch bei Robert Hanslmaier, Referat für Arbeit und Wirtschaft, Telefon 2 33-2 51 56.