Die Planungen für das ehemalige OSRAM-Gelände in Untergiesing haben sich konkretisiert. Das Ergebnis der zweiten Preisgerichtssitzung des städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerbs mündet in die Empfehlung, die bereits überarbeiteten Wettbewerbsbeiträge von Ortner und Ortner Baukunst in Zusammenarbeit mit TOPOTEK 1 Landschaftarchitekten (beide aus Berlin) den weiteren Planungen zugrunde zu legen. Nach vertiefter Überarbeitung der beiden Varianten (mit bzw. ohne Erhalt des Bestands) fiel die Entscheidung auf den Entwurf mit Abriss des ehemaligen OSRAM-Gebäudes. Die Jury würdigte das stimmige Konzept von fünf Bauquartieren, die besonders gut mit dem Grünraum harmonieren. Die Ergebnisse des Wettbewerbs sind noch bis 8. Januar im Foyer des Referates für Stadtplanung und Bauordnung in der Blumenstraße 28b ausgestellt. Eine weitere Ausstellung der Siegerentwürfe wird im Frühjahr 2016 in Untergiesing – Harlaching folgen.
Bei der Variante A (Abbruch OSRAM-Hauses) wurde der Entwurf von
JSWD Architekten aus Köln in Zusammenarbeit mit KLA kiparlandschaftsarchitekten aus Duisburg mit dem zweiten Platz prämiert, der Entwurf von Meili Peter Architekten aus München und Zürich in Zusammenarbeit mit toponauten landschaftsarchitektur Gesellschaft mbH aus Freising mit dem dritten Platz.
Bei der Variante B (Erhalt OSRAM-Haus) kamen ebenfalls Ortner und Ortner Baukunst in Zusammenarbeit mit Topotek 1 Landschaftsarchitekten auf den ersten Platz, gefolgt von Pesch & Partner Architekten aus Stuttgart/ Dortmund in Zusammenarbeit mit Lex-Kefers Landschaftsarchitekten aus Bockhorn gemeinsam mit Steidle Architekten in Zusammenarbeit mit Keller Damm Roser Landschaftsarchitekten Stadtplaner GmbH, beide aus München, auf den dritten Platz. Hier gab es keinen zweiten Platz. Seit dem Umzug des OSRAM-Sitzes 2012 nach Schwabing war die ehemalige Firmenverwaltung an der Hellabrunner Straße frei für eine neue Nutzung. Entsprechend dem am 18. Dezember 2013 vom Stadtrat gefassten Eckdaten- und Aufstellungsbeschluss soll das Areal in ein Wohngebiet umgewandelt werden. Der Beschluss sieht vor, dass auf dem Gelände ungefähr 370 Wohneinheiten entstehen sollen, die mit öffentlichen und privaten Grünflächen sowie kleineren gewerblichen und sozialen Einrichtungen ein neues Quartier bilden.
Das Plangebiet ist zentral an der Isar und am Mittleren Ring gelegen. Vor einem Jahr hatte OSRAM das Grundstück an der Hellabrunner Straße an die ABG-Unternehmensgruppe in Kooperation mit der BÜSCHL Unter-
nehmensgruppe veräußert. Die neuen Eigentümer haben in Abstimmung mit der Landeshauptstadt München im Juni den städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerb ausgelobt. Im Rahmen des Wettbe- werbs sollte auch der Umgang mit dem ehemaligen OSRAM-Gebäude
geklärt werden. Im Preisgericht saßen neben Vertretern der Auslober und Repräsentanten der Münchner Politik sowie weiteren Fachvertretern für Städtebau, Landschaftsplanung und Denkmalpflege auch Stadtbaurätin Professorin Dr.(I) Elisabeth Merk, die sich jedoch einen anderen Ausgang gewünscht hätte. „Ich erkenne die ernsthafte Auseinandersetzung der Jury und des Bauherrn mit der Variante zum Erhalt des OSRAM-Gebäudes an. Dennoch bedauere ich es sehr, dass keine adäquate Lösung für die Integration und somit den Erhalt dieses Bauwerks gefunden werden konnte“, erklärte die Stadtbaurätin.
Im Vorfeld des Wettbewerbes fand am 12. Mai eine Einwohnerversammlung als frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung statt.