In der nächsten Veranstaltung der Reihe „Open Scene“ am Donnerstag, 12. Februar, um 19 Uhr zeigt das Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, zum Jahrestag der Ereignisse den Spielfilm „Horící ker“ (Burning Bush – Die Helden von Prag) von Agnieszka Holland in der tschechischen Originalfassung mit englischen Untertiteln über die Symbolfigur der tschechischen Protestbewegung Jan Palach.
Am 16. Januar 1969 ging der 21-jährige Jan Palach zum Prager Wenzels-Platz, übergoss sich mit Benzin und zündete sich an. Der Geschichtsstudent wollte mit seiner Tat gegen die politische Gleichschaltung nach dem Truppeneinmarsch vom August 1968 protestieren und seine Mitmenschen aufrütteln. Er starb drei Tage später im Krankenhaus. Dieses Ereignis gehört zu den zentralen Erinnerungsmomenten in der tschechischen Geschichte und spielte als Motiv und Symbol für Proteste immer wieder eine Rolle, unter anderem in der sogenannten
„Samtenen Revolution“ von
1989. Die Produktionsfirma HBO Europe
produzierte über diesen Vorfall
zunächst einen dreiteiligen Fernsehfilm und daraus folgend eine Kinofassung.
Die sorgfältig recherchierte Geschichte integriert zeitgenössisches Archivmaterial und beruft sich so genau wie möglich auf die historischen Fakten. Im Zentrum steht der Kampf von Palachs Mutter gegen die kommunistischen Machthaber, die den Tod ihres Sohnes diskreditieren möchten. Vor Gericht vertreten werden sie und ihre Familie von der Anwältin Dagmar Burešová, die das Mandat mit dem Wissen übernimmt, dass sie nur wenig Chancen hat, den Prozess zu gewinnen, und dabei ein großes persönliches Risiko eingeht.
Die polnische Regisseurin Agnieszka Holland studierte damals an der Prager Filmhochschule und erlebte selbst den Einmarsch der Warschauer-Pakt-Truppen. Seit 2009 arbeitet sie immer häufiger für Fernsehserien wie „The Wire“, „The Killing“ und „House of Cards“.
Der Eintritt kostet 6 Euro, ermäßigt 5 Euro. Telefonische Kartenreservierungen sind unter 2 33-9 64 50 möglich.