Den beiden Komikern Stan Laurel und Oliver Hardy – in Deutschland als „Dick & Doof“ oder „Stan & Ollie“ bekannt – widmet das Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, vom 9. Januar bis 28. Februar an 17 Abenden eine große Retrospektive mit ihren Stummund Tonfilmen, zum Teil mit Live-Musikbegleitung.
Der Brite Stan Laurel (1890 – 1965) und der Amerikaner Oliver Hardy (1892 – 1957) spielten das erste Mal etwa 1921 gemeinsam in einer Kurzfilmkomödie, in der Hardy nur als Nebenfigur auftrat und die Laurel zum Star machte. Seit 1926 standen beide für das Studio des Produzenten Hal Roach unter Vertrag. Vor allem unter dem Regisseur Leo McCarey entwickelte das später weltbekannte Duo seinen unverkennbaren Stil – das grandiose Scheitern an zumeist lösbaren Aufgaben, das im Chaos endet. Den Übergang zum Tonfilm schafften Laurel und Hardy 1929 im Gegensatz zu anderen Schauspielern der Zeit mühelos, drehten im frühen Tonfilm sogar Mehrsprachenversionen. „Spuk um Mitternacht“ (1931), der einzig erhaltene Film, in dem die beiden Komiker deutsch sprechen, wurde vom Filmmuseum München entdeckt und restauriert.
Bis 1940 standen Laurel und Hardy für den Produzenten Hal Roach unter Vertrag. Er ließ ihnen insbesondere bei den Kurzfilmen relativ großen Freiraum, so dass unter dem maßgeblichen Einfluss von Laurel einige kleine Meisterwerke des Slapstick-Films entstehen konnten. Ihr Kurzfilm „The Music Box“, der die verzweifelten Versuche des Duos zeigt, ein Klavier eine endlos lange Treppe hinaufzutransportieren, wurde 1932 mit dem Oscar ausgezeichnet. Wegen der zurückgegangenen Nachfrage nach
Kurzfilmen in den 1930-er Jahren produzierte Roach ab 1935 nur noch Langfilme mit Laurel und Hardy. Dies schränkte den kreativen Freiraum und die Möglichkeit zur Improvisation während der Dreharbeiten ein. Dennoch entstanden mit abendfüllenden Filmen wie „Die Wüstensöhne“ (1933) oder „Die lieben Verwandten“ (1936) Höhepunkte der klassischen amerikanischen Filmkomödie. In „Dick und Doof als Studenten“ (1940) weicht Stan Laurel in seiner Rolle als britischer Lord erstmals seit 1927 von seinem Komikertyp ab. Künstlerische Differenzen zwischen Stan Laurel und Hal Roach führten schließlich dazu, dass sich das Duo 1940 von seinem langjährigen Produzenten trennte.
Alle Filme werden in der Originalfassung (mit Untertiteln) jeweils um 18.30 Uhr gezeigt. Weitere Infos sowie alle Filme und Termine der Reihe sind im Programmheft des Filmmuseums zu finden oder im Internet unter www.muenchner-stadtmuseum.de/film abrufbar.
Der Eintritt kostet 4 Euro, ermäßigt 3 Euro. Aufschlag bei Live-Musik. Telefonische Kartenreservierungen sind unter 2 33-9 64 50 möglich.