Das städtische Literaturarchiv Monacensia und der Allitera Verlag München haben den 70. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau zum Anlass genommen, um das „Tagebuch eines Verzweifelten“ von Friedrich Reck-Malleczewen in der „edition monacensia“ neu aufzulegen. Am Dienstag, 12. Mai, um 19 Uhr liest der Schauspieler und Sprecher Jürgen Jung in der Juristischen Bibliothek im Rathaus, ausgewählte Textstellen des Buches, vorgestellt und moderiert von Dr. Peter Czoik. Der Arzt und Journalist Friedrich Reck-Malleczewen, geboren 1884 auf dem ostpeußischen Gut Malleczewen, zählte zu den erfolgreichsten Unterhaltungsschriftstellern der Weimarer Republik. Sein Roman „Bomben auf Monte Carlo“ wurde 1931 mit Hans Albers und Heinz Rühmann verfilmt. Als Monarchist und Fortschrittsfeind setzte Reck-Malleczewen zunächst seine Hoffnungen auf eine „konservative Revolution“. Diese zerschlugen sich rasch und machten ihn zu einem erbitterten Gegner Hitlers und des Dritten Reichs. Sein 1937 begonnenes „Tagebuch eines Verzweifelten“ zählt zu den hellsichtigsten Dokumenten über die Nazibarbarei. Aufgrund einer Denunziation wurde Reck-Malleczewen am 29. Dezember 1944 auf seinem Gut Poing im Chiemgau von der Gestapo verhaftet und wenige Tage später ins KZ Dachau gebracht, wo er im Februar 1945 ums Leben kam. Das städtische Literaturarchiv Monacensia hat in diesem Jahr den literarischen Nachlass von Reck-Malleczewen angekauft.
Veranstalter sind die Monacensia und der Allitera Verlag München in Zusammenarbeit mit der Juristischen Bibliothek. Der Eintritt beträgt 7 Euro, ermäßigt 5 Euro. Die Karten sind ab 18.30 Uhr an der Abendkasse er hältlich. Aufgrund des begrenzten Platzangebotes bitte Anmeldung unter E-Mail lesung@allitera.de oder unter Telefon 13 92 90 46.
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