Bereits von November 2014 bis Januar 2015 wurde für einen Teilbereich des ehemaligen Siemensareals in Obersendling – das Planungsgebiet Campus Süd und das bestehende Hochhaus an der Baierbrunner Straße 54 – ein städtebaulicher und landschaftsplanerischer Wettbewerb durchgeführt. Auf dem Gesamtareal mit einer Fläche von zirka 11,5 Hektar soll ein lebendiges Wohnquartier für etwa 1.000 neue Wohnungen mit Versorgungs- und Infrastruktureinrichtungen sowie umfassenden Grün- und Freiflächen entstehen. Durch die Umnutzung des Hochhauses sollen zusätzlich zirka 270 Wohnungen geschaffen werden.
22 Büros, die über ein Auswahlverfahren ermittelt wurden, hatten dafür ein städtebauliches und landschaftsplanerisches Gesamtkonzept entworfen und dabei das bestehende Hochhaus in die Planungen einbezogen. Das Preisgericht hat am 10. und 11. Februar aus den eingereichten Arbeiten fünf Konzepte gleichrangig als Preisgruppe prämiert und Empfehlungen zu deren Überarbeitung ausgesprochen. Die Arbeiten wurden der Öffentlichkeit am 2. März vorgestellt. Parallel zum Wettbewerbsverfahren für das Gesamtkonzept wurde durch eine Mehrfachbeauftragung von drei Architekturbüros ausgelotet, wie das ehemalige bestehende Bürohochhaus zu einem Wohngebäude umgenutzt werden kann. In Form eines Beratungsgremiums hat sich das Preisgericht mit den Zwischenständen der Arbeiten befasst und ebenfalls Empfehlungen für die weitere Bearbeitung gegeben. Am 8. Mai tagte die Jury erneut und kürte den Beitrag der Arbeitsgemeinschaft Rapp+Rapp B.V., Amsterdam mit Lützow 7 Garten- und Landschaftsarchitekten, Berlin, als Siegerkonzept der Überarbeitung des städtebaulichen und landschaftsplanerischen Planungswettbewerbs „Gesamtkonzept Campus Süd und Hochhaus an der Baierbrunner Straße“. Der Entwurf überzeugte mit dem Ziel der Schaffung hoher Aufenthaltsqualität sowie der städtebaulichen Prägnanz.
Für die geplante Umnutzung des Hochhauses an der Baierbrunner Straße 54 empfahl die Jury, den Entwurf des Büros Meili Peter Architekten, München, der weiteren Planung zugrunde zu legen. Der Entwurfsverfasser hat sich in herausragender Weise mit dem Gebäudebestand auseinandergesetzt und ein breitgefächertes Angebot an Wohnungsgrundrissen erarbeitet. Städtebau und Hochbau zeigen ein hohes Potential an Möglichkeiten für die Identifikation der zukünftigen Bewohnerschaft mit dem neuen Quartier.
Die Arbeiten wurden der interessierten Öffentlichkeit am 11. Mai von Mitgliedern der Jury und den Entwurfsverfassern erläutert und sind noch bis einschließlich Montag, 25. Mai, in der Hofmannstraße 63 (Erdgeschoss Gebäude 1.749, Zugang über die Siemensallee) ausgestellt. Die Öffnungszeiten sind Montag bis Freitag von 15 bis 19 Uhr, Samstag, Sonntag, Feiertag von 10 bis 17 Uhr.
Die Planungsverfahren wurden somit nach der Bürgerwerkstatt am 15. Februar 2014 und der Infoveranstaltung am 6. November 2014 bislang von insgesamt vier Informationsveranstaltungen im Rahmen der erweiterten Bürgerbeteiligung begleitet. So konnten interessierte Bürgerinnen und Bürger ihre Vorschläge und Wünsche in den Wettbewerb mit einbringen und über den jeweiligen Stand des Planungsverfahrens diskutieren. Die Planungen sollen nun Grundlage des anschließenden Bebauungsplanverfahrens sein. Die Öffentlichkeit wird weiterhin an der Planung beteiligt sein. Ausgelobt und durchgeführt wurden die Planungsverfahren von den Grundeigentümerinnen, der PATRIZIA (Campus Süd) und PBS Immobilien GmbH (Hochhaus an der Baierbrunner Straße 54), in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt München.
Weitere Informationen unter: http://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Referat-fuer-Stadtplanung-und-Bauordnung/Projekte/Siemens-Gelaende.html