(teilweise voraus) Unter dem Titel „Was ist los in München?“ veranstalten der Stadtbund Münchener Frauenverbände, die Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit, die Münchner Ortsgruppe des Deutschen Juristinnenbundes, die Künstlerinnengruppe FILOMELE und die Gleichstellungsstelle für Frauen der Stadt München am Dienstag, 19. Juli, um 19 Uhr im Großen Saal des Münchner Stadtmuseums eine Podiumsdiskussion zur aktuellen Debatte über sexuelle Gewalt und zur Situation in München.
München gilt als sichere Stadt – auch für Frauen? Wie sicher können Frauen und Mädchen hier leben? Was ändert sich durch das neue Sexualstrafrecht? Diese Fragen stellen die Veranstalterinnen dem Münchner Polizeipräsidenten Hubertus Andrä, der Staatsanwältin Dagmar Freudenberg, der Vorsitzenden der Stadtratskommission zur Gleichstellung von Frauen, Lydia Dietrich, sowie Heike Barnes vom Frauennotruf München und Monika Steinhauser vom Münchner Flüchtlingsrat.
Die Moderation übernimmt Jutta Prediger vom Bayerischen Rundfunk. Der Eintritt ist frei.
Gewalt gegen Frauen ist Alltag. Jede vierte Frau wird im Laufe ihres Lebens Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt zu Hause, am Arbeitsplatz, in der Öffentlichkeit und im Internet.
Spätestens aus Anlass der Angriffe auf Frauen in der Silvesternacht in verschiedenen Städten wie Köln und der derzeit stattfindenden Prozesse wurde deutlich, dass die gesetzlichen Regelungen nicht ausreichen, um Frauen vor Gewalt angemessen zu schützen.
Zu diesem Schutz gehört auch, das Recht auf Selbstbestimmung von Frauen zu stärken, denn Nein heißt Nein!
Die Veranstalterinnen setzen sich auch dafür ein, dass das Thema Gewalt gegen Frauen nicht gegen Flüchtlinge und Migranten instrumentalisiert, sondern als ein gesamtgesellschaftliches Problem gesehen wird.
Am 7. Juli 2016 hat der Deutsche Bundestag eine Novelle des Sexualstrafrechts verabschiedet, in die eine Reihe von Forderungen aus Politik und Frauenverbänden aufgenommen wurde. Auch die Istanbul-Konvention des Europarates von 2011 regelt, dass die ratifizierenden Staaten nichteinvernehmliche sexuelle Handlungen unter Strafe stellen. Die Veranstalterinnen setzen sich dafür ein, das Deutschland die Istanbul-Konvention ratifiziert und umsetzt, indem die gesetzlichen Lücken geschlossen und Frauen besser vor Gewalt geschützt werden.
Im Rahmen der Veranstaltung wird die Ausstellung „#MachtwortSex“ der Fotokünstlerin Barbara Hartmann zu sehen sein. Hartmann sammelte im Rahmen der Münchner Aktionswochen 2015 gegen Gewalt an Frauen Erfahrungen von Münchnerinnen und Münchnern mit scheinbaren Komplimenten und Belästigung. Sie illustriert damit den schmalen Grat hin zu Grenzverletzung und Gewalt. Besucherinnen und Besucher können ihre eigenen Erfahrungen hinzufügen.
Kontakt: Renate Maltry, Stadtbund Münchner Frauenverbände,
Cony Lohmeier, Gleichstellungsstelle für Frauen, Telefon 2 33-9 24 67)