Auf der Kunsttafel am Lenbachplatz ist ab Montag, 25. Juli, und bis Mitte Oktober die Fotoarbeit „Die Sonne von einst war runder“ von Carsten Nolte zu sehen. Die Installation verweist auf eine in der aktuellen Ausstellung „FAVORITEN III – neue Kunst aus München“ im Kunstbau des Lenbachhauses zu sehende Wandinstallation des Künstlers. Carsten Nolte verwendete dafür ausrangierte Schutzabdeckungen für Werbedisplays, die während des heißen Sommers 2015 durch das Sonnenlicht ihre Transparenz verloren und nutzlos, bestenfalls noch recycelbar wurden. Indem Nolte die Objekte ihrer ehemaligen Funktion als Schutz enthebt und zum Gegenstand und Träger einer Botschaft macht, widerruft er diesen scheinbaren Endzustand und unterbricht den auf Konsum ausgerichteten Warenkreislauf der Werbeindustrie. Durch die farbliche Veränderung sichtbare Beschädigungen des Materials stehen dabei symbolisch für das Prinzip der geplanten Obsoleszenz, bei dem zur Konsumsteigerung die Lebensdauer von Produkten bereits bei der Herstellung durch Sollbruchstellen verringert wird. Die auf der Kunstinsel präsentierte Arbeit verdeutlicht zudem die paradoxe Doppelrolle der Sonne. Einerseits ist die Lesbarkeit der darunter präsentierten Werbung von ihrem Licht abhängig, andererseits wirkt das selbe Licht letztendlich schädlich – es beeinträchtigt die Sichtbarkeit der Werbebotschaft.
Das Billboard auf der Kunst-Insel auf dem Lenbachplatz wird betreut vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München, Kunst im öffentlichen Raum. Weitere Informationen unter www.muenchen.de/kunst und http://www.carsten-nolte.com.