Hortplätze für die Schülerinnen und Schüler Freimanner Burmester-
schule
Anfrage Stadtrats-Mitglieder Dr. Wolfgang Heubisch, Dr. Michael
Mattar, Gabriele Neff, Thomas Ranft und Wolfgang Zeilnhofer
(Fraktion Freiheitsrechte, Transparenz und Bürgerbeteiligung (FDP – HUT – Piraten)) vom 21.1.2016
Antwort Stadtschulrätin Beatrix Zurek:
Auf Ihre Anfrage „Hortplätze für die Schülerinnen und Schüler Freimanner Burmesterschule“ vom 21.01.2016 nehme ich Bezug.
Ihrer Anfrage haben Sie folgenden Sachverhalt vorausgeschickt:
„Die Freimanner Burmesterschule hat eine Warteliste mit 15 Kindern und rechnet mit weiteren Anmeldungen. Doch das Referat für Bildung und Sport (RBS) sieht die Situation nicht als akut an. Container soll es erst 2017 geben (SZ vom 21.12.2015). Eltern in den Quartieren rund um die Siedlung Kieferngarten haben zunehmend Probleme, eine adäquate Nachmittags- betreuung für ihre Kinder zu finden. Dabei wächst vor allem der Druck auf die Burmesterschule. Schon jetzt seien 15 Kinder auf der Warteliste; fürs kommende Schuljahr rechnet sie mit 30 Erstklässlern mehr als im Vorjahr. Die Rektorin fordert nun vehement eine Notlösung, etwa einen Pavillon als Anbau, um mehr Platz zur Verfügung zu haben. Schon seit Längerem wird der Raum in der Freimanner Grundschule knapp.
Das liegt am konstanten Zuzug: In der Siedlung am Haidpark haben sich in den vergangenen Jahren jede Menge Familien niedergelassen und bald kommen die Zuzügler im Neubaugebiet an der Freisinger Landstraße hinzu. In diesem Quartier mit dem Namen „Am Mühlbach“ entstehen auf knapp 12 000 Quadratmetern 158 Wohnungen, die nach Firmenangaben zwischen Frühjahr und Sommer 2016 sukzessive bezogen werden. Unter den Bewohnern werden auch Kinder im Grundschulalter sein, deren Eltern wohl dringend einen Hortplatz brauchen werden.
Allerdings geht das RBS für seine Berechnungen von anderen Daten- grundlagen aus, als die Burmesterschule. Die Behörde spricht von 164 Hortplätzen, die derzeit zur Verfügung stünden; die Schule gibt 151 an; für die Behörde sind nur 37 Kinder in der Mittagsbetreuung, die Schule hat 47 notiert.“
Die einzelnen Punkte Ihrer Anfrage können wie folgt beantwortet werden:Frage 1:
Der Kindergarten sollte komplett in einen Hort umgewandelt werden. Wes- halb gab es eine Planänderung, die zum Wegfall von Hortplätzen geführt hat?
Antwort:
Der Kindergarten an der Bauernfeindstr. 30 konnte aufgrund der hohen Nachfrage nach Kindergartenplätzen nicht vollständig in einen Hort umgewandelt werden. Es sind hier keine Hortplätze weggefallen, sondern es konnten lediglich nicht alle Kindergartenplätze umgewandelt werden. Da der Bedarf an Kindergartenplätzen anderweitig nicht gedeckt werden konnte, mussten aufgrund des bestehenden Rechtsanspruchs auf einen Kindergartenplatz wie bisher 12 Plätze an Kindergartenkinder vergeben werden.
Frage 2:
Angeblich soll der Standort Bauernfeindstraße 30 jetzt doch komplett in einen Hort umgewandelt werden. Wenn das bereits 2014 geplant war und jetzt sinnvoll erscheint, wann erfolgt die Umsetzung?
Antwort:
Ob der Kindergarten an der Bauernfeindstraße 30, in dem bereits jetzt 22 Hortkinder betreut werden, vollständig für die Nachmittagsbetreuung der Grundschüler genutzt werden kann, kann erst entschieden werden, wenn ersichtlich ist, wie viele Anmeldungen für die einzelnen Altersgruppen vorliegen. Die Erfüllung des Rechtsanspruchs auf einen Kindergartenplatz hat Vorrang.
Frage 3:
Weshalb gehen RBS und Schulleitung von verschiedenen Zahlen aus?
Antwort:
Das RBS stellt die Platzzahlen nach Betriebserlaubnis dar, während die Schulleitung von den tatsächlich betreuten Kindern ausgeht.
Frage 4:
Um wie viel betreute Kinder handelt es sich derzeit?
Antwort:
In den Einrichtungen Burmesterstraße 17 - 19, Bauernfeindstraße 26 und 30 werden gegenwärtig 151 Hortkinder und 12 Kindergartenkinder betreut.Frage 5:
Wie gedenkt das RBS die Eltern zu unterstützen, die derzeit keinen Be- treuungsplatz haben und bereits auf den Wartelisten stehen?
Antwort:
Die Elternberatungsstelle für den Grundschulbereich berät und informiert Eltern von Kindern im Grundschulalter telefonisch, persönlich, sowie per E-Mail über die verschiedenen Betreuungsangebote. Münchner Eltern, die im regulären Anmeldeverfahren keinen Betreuungsplatz gefunden haben, werden bei der Suche nach einem passenden Betreuungsplatz unterstützt.
Unter der Telefonnummer 2 33-9 67 74 oder unter f4-eltern@muenchen.de können diese Eltern einen persönlichen Beratungstermin vereinbaren.
Sprechzeiten der Elternberatung für den Grundschulbereich
Telefonische Sprechzeiten:
Montag: 08:30 – 11:30 Uhr
Dienstag: 08:30 – 11:30 Uhr
Mittwoch: 13:30 – 16:00 Uhr
Freitag: 08:30 – 11:30 Uhr
Persönliche Beratungstermine (Terminvereinbarung notwendig):
Montag: 13:30 –16:30 Uhr
Mittwoch: 08:30 – 11:30 Uhr
Donnerstag: 13:30 –16:30 Uhr
Frage 6:
Wie viele zusätzliche Kinder werden erwartet, sobald das Neubaugebiet „Am Mühlbach“ (Freisinger Landstraße/Josef-Wirth-Weg) bezogen wird?
Antwort:
Die Berechnung zum ursächlichen sozialen Infrastrukturbedarf des Baugebietes Freisinger Landstraße Süd (ehemals Floriansmühlbad) auf Grundlage einer Geschossflächenzahl in Höhe von 27.000 m² und 300 Wohneinheiten hat folgende zu erwartende Kinderzahlen ergeben.
Anzahl der Kinder:
Kinderkrippe: 43
Kindergarten: 57
Grundschule: 62Die Realisierung des Baugebietes wird nach Information des Referates für Stadtplanung und Bauordnung voraussichtlich nach 2020 erwartet. Auf Grundlage dessen wurde die Berücksichtigung einer Kindertageseinrichtung im Bebauungsplan mit 3 Krippen- und 2 Kindergartengruppen (36 Krippenplätze und 50 Kindergartenplätze) gefordert. Sollte sich die Geschossflächenzahl bzw. die Anzahl der Wohneinheiten und damit die zu erwartende Kinderzahl verändern, wird die Planung der Kindertageseinrichtung entsprechend angepasst.
Durch die Planungen der Häuser für Kinder „Freisinger Landstraße 70“, „Am Kiefernwald“ und „Freisinger Landstraße Süd“ wird sich voraussichtlich die Bedarfslage im Kindergartenbereich entspannen (insgesamt 120 Krippenplätze, 175 Kindergartenplätze, 25 Hortplätze). Die Umwandlung von Kindergartenplätzen in Hortplätze im Kindergarten an der Bauernfeindstraße 30 zur Bedarfsdeckung der Grundschulkinder wird erneut geprüft werden (siehe Antwort Frage 1 und 2).
Frage 7:
Wird der Bedarf innerhalb des Schuljahres 2016/2017 weiter steigen? Wenn ja, wie geht man damit um?
Antwort:
Im Schuljahr 2016/2017 werden lt. vorläufigem Einschreibeergebnis 523 Schülerinnen und Schüler, davon 157 Erstklässler, an der Grundschule an der Burmesterstraße erwartet. Dies würde einen Anstieg zum SJ 15/16 um 12% bedeuten. Im letzten Jahr lagen die Bestandszahlen (Oktober 2015) unter den Einschreibezahlen im Mai 2015. Würde sich dieser Trend fortsetzen, würde sich der Versorgungsgrad nur geringfügig verändern. Bis ca. 2020 bleibt dann laut Schülerzahlprognose die Schülerzahl relativ konstant. Anschließend erfolgt eine Erhöhung. Zusätzlich zu den Angeboten Hort und Mittagsbetreuung werden zwei Grundschulzüge im gebundenen Ganztag geführt. Es wird derzeit geprüft, ob die langfristige Versorgung zusätzlich über die neu geplanten Grundschulen in der Bayernkaserne und der geplanten Grundschule an der Situlistraße abgefangen werden kann.
Frage 8:
Wann wird das Haus für Kinder „Am Kiefernwald“ fertiggestellt?
Antwort:
Das Haus für Kinder „Am Kiefernwald“ wird voraussichtlich Ende 2018 fertiggestellt.Frage 9:
Kann das Projekt so beschleunigt werden, dass es bereits zu Beginn des Schuljahres 2017/2018 bezogen werden kann, also im September 2017?
Antwort:
Die Fertigstellung bis Ende 2018 erfordert bereits einen sehr straffen Zeitplan, sowohl was die Planung als auch die Realisierung betrifft, da das Haus für Kinder als ein auf Dauer angelegter Festbau und nicht als provisorischer Pavillonbau vorgesehen ist. Daher ist eine Beschleunigung des Projekts mit Bezug zum Schuljahr 2017/2018 oder sogar noch früher lt. Baureferat leider nicht möglich. Da die Schülerzahl an der Burmesterschule laut Prognose bis ca. 2020 relativ konstant bleibt, ist eine vorgezogene Fertigstellung auch nicht zwingend erforderlich.
Frage 10:
Besteht die Möglichkeit, den Bezug sogar noch weiter nach vorne zu zie- hen?
Antwort:
Siehe Antwort zu Frage 9.
Frage 11:
Welche Lösungen sind derzeit für das Schuljahr 2016/2017 geplant? Nach- dem auch bis dahin der Bedarf an Betreuungsplätzen weiter steigen wird, z.B. aufgrund der Zuzüge am Mühlbach?
Antwort:
Durch die laut Information des Referates für Stadtplanung und Bauordnung zu erwartende Realisierung des Baugebietes Freisinger Landstraße Süd nach 2020 werden für das Schuljahr 16/17 keine Zuzüge aus diesem Baugebiet erwartet (siehe Antwort Frage 6). Das Referat für Bildung und Sport hat eine Arbeitsgruppe „Bedarfsgerechte Versorgung im Primar- und Elementarbereich sicherstellen“ installiert, um bei Betreuungsengpässen in Zusammenarbeit mit der Elternberatungsstelle für den Grundschulbereich (siehe Antwort Frage 5) nach einer Lösung zu suchen.
Im Februar 2016 wurde zudem im Referat für Bildung und Sport festgelegt, dass ein Pavillon, in dem eine zweigruppige Kindertagesstätte untergebracht war, der Grundschule an der Burmesterstraße 23 zur Verfügung gestellt wird. Dieser Pavillon wird zu Beginn des Schuljahres 2016/17 frei und ist mit zwei Zimmern (zu je 50 qm), einem Abstellraum und Toiletten ausgestattet und soll ebenfalls der schulischen und nachmittäglichen Betreuung dienen.Seit dem Schuljahr 2009/10 baut die Grundschule an der Burmesterstraße den gebundenen Ganztag aus und hat inzwischen pro Zug vier Ganztagsklassen. Im laufenden Schuljahr 15/16 befinden sich 173 Schülerinnen und Schüler im gebundenen Ganztag (8 Klassen). Im Schuljahr 2016/2017 werden lt. vorläufigem Einschreibeergebnis 180 Schülerinnen und Schüler, davon 46 Erstklässler, am gebundenen Ganztag teilnehmen.