Aschetonnen an der Isar – Feuergefahr für die Bevölkerung?
Anfrage Stadtrats-Mitglieder Dr. Wolfgang Heubisch, Dr. Michael Mattar, Gabriele Neff, Thomas Ranft und Wolfgang Zeilnhofer (Fraktion Freiheitsrechte, Transparenz und Bürgerbeteiligung (FDP – HUT – Piraten)) vom 16.8.2016
Antwort Baureferat:
Sie führen in Ihrer Anfrage Folgendes aus: „Das Naherholungsgebiet an der Isar lädt gerade im Sommer dazu ein, das schöne Wetter zu genie- ßen. Gerne nutzen die Münchner dabei auch die Möglichkeit, zu grillen. Spezielle Behälter für Grillkohle sorgen außerdem dafür, dass diese richtig entsorgt wird. Jedoch wurden die nützlichen Aschetonnen direkt unter Bäumen aufgestellt (siehe Fotos). Laut Anwohneraussagen ist es deshalb bereits mehrfach zu Qualm und kleineren Feuern gekommen.“
Ihre Fragen beantworten wir wie folgt:
Frage 1:
Welches Referat hat die Entscheidung getroffen, Aschetonnen an der Isar aufzustellen?
Antwort:
Im Isar-Hochwasserbett sind für die Entsorgung von Müll Gitterboxen (Fotos in Ihrer Anfrage) und für die Entsorgung von glühender oder heißer Grillasche spezielle geschlossene Aschetonnen aufgestellt. Für Aufstellung und Unterhalt sowie Entleerung der Abfallsammelbehälter und der Grillaschekübel im Hochwasserbett der Isar ist das Baureferat (Ingenieurbau) zuständig.
Aschetonne für Grillasche Gitterboxen für „normalen“ MüllFrage 2:
Gab es eine gründliche Abwägung von Risiken und Gefahren bezüglich der Standortwahl (z. B. Feuergefahr durch Nähe zu Bäumen)? Welche Gründe sprachen für die dortige Platzierung?
Antwort:
Bei den in der Anfrage als „Aschetonnen“ bezeichneten Behältnissen ist grundsätzlich zwischen zwei unterschiedlichen Abfallsammelbehältern zu unterscheiden:
Das Baureferat hat während der Sommersaison 89 Gitterboxen aufgestellt, einige beleuchtet, in denen im Bereich des Isar-Hochwasserbettes der „nicht heiße“ Abfall, also der „normale“ Müll entsorgt werden soll. Diese sind auf den beiden Fotos Ihrer schriftlichen Anfrage zu sehen. Die Standorte dieser Abfallbehälter befinden sich größtenteils direkt in den besonders stark frequentierten Bereichen des Hochwasserbettes und können bei Hochwasser entfernt werden.
Insbesondere für noch heiße bzw. glühende Asche- und Grillkohleabfälle sind im Bereich der Grillzonen für die Sommersaison insgesamt 17 Grillkohle-Aschebehälter ergänzend zu den Gitterboxen aufgestellt. In diese Stahlbehälter kann die heiße, zum Teil noch glühende Grillasche fachgerecht entsorgt werden, ohne Brandgefahr zu verursachen.
Die Grillkohle-Aschebehälter befinden sich in der Regel nicht unter Bäumen.
Es kann jedoch nicht verhindert werden, dass unvernünftige Isarbesucher glühenden Abfall in die nicht dafür vorgesehenen Gitterboxen werfen und dadurch kleinere Brände innerhalb der Gitterboxen entstehen können.
Die Standorte der Gitterboxen wurden sorgfältig abgewägt. Sie sollen nicht zu nah am Ufer stehen, damit sie auch bei höheren Abflüssen in der Isar genutzt werden können und nicht so schnell überflutet werden. Die Hochwasserwiesen werden als ökologische Langgraswiesen gepflegt. Das bedeutet, dass insbesondere im Sommer, wenn die Nutzung intensiv ist, bei hohem Wuchs die Gitterboxen durch die Nutzerinnen und Nutzer nicht mehr bzw. nur schwer aufzufinden sind und bei der spätsommerlichen Mahd auf Grund ihrer hohen Anzahl Hindernisse darstellen. Würden die Behälter deutlich weiter in Richtung Radweg platziert, wären sie zu weit von der Nutzung entfernt und würden wahrscheinlich von der Bürgerschaft schlechter angenommen werden.Frage 3:
Ist es annehmbar, dass unter den jetzt bekannten Gefahren eine neue Standortwahl für die Aschetonnen getroffen wird? Wenn ja, welcher Zeitrahmen wird dafür eingeplant? Wenn nein, welche Gründe sprechen dagegen?
Antwort:
Das Baureferat überprüft kontinuierlich die Standorte der Gitterboxen und Grillkohle-Aschebehälter, da beispielsweise Hochwasserereignisse zu einer Verlagerung der Kiesbänke und somit zu Veränderungen bei den Aufenthaltsbereichen der Erholungssuchenden führen können. Außerdem werden durch Vandalismus Abfallbehälter entfernt, weggetragen oder in der Isar versenkt. Das Baureferat prüft derzeit erneut, ob im Einzelfall Standorte der Gitterboxen zukünftig weiter von den Bäumen abgerückt werden können.