Vielfältige Kurse für ältere und hochbetagte Menschen bietet die Münchner Volkshochschule (MVHS) ab sofort sowohl den Bewohnerinnen und Bewohnern des Münchenstift an der Rümannstraße als auch den Schwabinger Nachbarinnen und Nachbarn an. Denn die Kurse sind offen für alle – und auch Angehörige, Pflegende und Ehrenamtliche sind eingeladen, im Münchenstift zu lernen.
„Lernen ist wichtig – egal in welchem Alter“, sagte Bürgermeisterin Christine Strobl, die zugleich Aufsichtsratsvorsitzende von Münchenstift und MVHS ist, zum Start dieser Zusammenarbeit. Es ist bereits die zweite Kooperation zwischen dem Seniorendienstleister und Deutschlands größter Volkshochschule: Seit 2014 finden MVHS-Kurse in St. Josef statt.
„Jeder Mensch hat ein Recht auf Bildung und Teilhabe – unabhängig davon, wie alt oder jung oder wie eingeschränkt oder gesund er ist“, meinte Dr. Susanne May, die Programmdirektorin der MVHS. Nicht in jeder Bildungskarriere sei der Zugang zur Bildung einfach verlaufen. Für viele Bewohnerinnen und Bewohner des Münchenstift kommen inzwischen körperliche Hürden hinzu. „Deshalb leistet die MVHS im Münchenstift aufsuchende Bildungsarbeit ganz im Sinne der Barrierefreiheit.“
Siegfried Benker, Geschäftsführer der Münchenstift GmbH, hatte sich schon 2014 bereit erklärt, als Kooperationspartner ein Bildungsangebot der MVHS in dem Münchenstift-Haus St. Josef am Luise-Kiesselbach-Platz durchzuführen und das Angebot nun auf das Haus an der Rümannstraße auszuweiten. Benker: „Die Kooperation zwischen Münchenstift und MVHS erweist sich als Glücksfall. Hier wirken zwei Instanzen der Daseinsvorsorge zusammen und schaffen ein Zielgruppenangebot, das neben Bewohnern der Münchenstift-Häuser allen offen steht.“
Das Programm bietet von Montag bis Freitag einstündige Kurse an und ist speziell auf die Bedürfnisse und Möglichkeiten von hochaltrigen Menschen zugeschnitten. Zum Angebot gehören unter anderem Malen, Gedächtnistraining, Englischlernen, Singen und Musizieren sowie ein politischer Gesprächskreis. Kunsthistorische Vorträge und Stadtexkursion ergänzen das Angebot. Ein Einstieg ist auch für Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit kognitiven Einschränkungen jederzeit möglich. Dank eines eigenen Taxi-Shuttles sind auch die Veranstaltungen außer Haus leicht zugänglich. Für die Bewohner der Münchenstift-Häuser ist das Programm kostenfrei. „Damit bedanken wir uns auch bei den Münchnerinnen und Münchnern, die diese Stadt mit aufgebaut haben“, so Bürgermeisterin Strobl. Gefördert wird das Angebot durch das Sozialreferat der Landeshauptstadt München. Die Kurse im Pilotprojekt in St. Josef hatten seit 2014 insgesamt 3.400 Teilnehmer. Zwei Drittel von ihnen waren Münchenstift-Bewohner, ein Drittel kam von außerhalb. „Das Angebot der MVHS trägt zur Öffnung der Münchenstift-Häuser ins Quartier bei“, freut sich Benker.