Immer mehr Menschen wünschen sich Produkte mit Bio-Qualität, aus artgerechter Tierhaltung und zugleich aus der Region. „Auch aus Sicht der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes sind regionale Bio-Produkte ideal“, sagt Stephanie Jacobs, Referentin für Gesundheit und Umwelt. „Die CO2-Transportbilanz ist bei regionalen Bio-Produkten am geringsten. Das ist Klimaschutz mit Messer und Gabel“.
Zudem gewährleistet „bio“ auch eine artgerechte Tierhaltung. Der Gesundheitsausschuss des Münchner Stadtrats hat nun den Vorschlag der Referentin für eine neue Beschaffungsleitlinie für die Stadt, die genau diesen Zielen entspricht, einstimmig beschlossen.
„Bio und zugleich regional, das ist der Gold-Standard. Daher wollen wir als Stadt mit gutem Beispiel vorangehen und bei der Beschaffung von Fleisch- und Fischprodukten auf bio-regionale Herkunft setzten. Damit erhöhen wir gleichzeitig auch den Anteil aus artgerechter Tierhaltung. Im Ergebnis bedeutet dies eine bessere Qualität der Produkte für die Menschen und eine bessere Lebensqualität für die Tiere. ,Bio – regional – fair‘ ist auch das Motto der Biostadt München. Die Stadt kann es im Großen nicht alleine schaffen. Deshalb würde ich mir wünschen, dass auch Verbraucherinnen und Verbraucher ihre Marktmacht nutzen und verstärkt bio-regional einkaufen. So werden sich die Erzeuger im Umland verstärkt auf ökologischen Landbau umstellen – zugunsten unserer unmittelbaren Umwelt und Gesundheit“, sagt Stephanie Jacobs.
In einem ersten Schritt bis Ende 2017 soll die Landeshauptstadt und ihre Dienstellen den Anteil von regionalen Bioprodukten, die artgerechte Tierhaltung garantieren, auf mindestens 30 Prozent erhöhen, auch die Transportwege sollen wegen der CO2-Emissionen möglichst kurz sein. Bei städtischen Empfängen soll die Quote sogar auf 100 Prozent gesteigert werden. Als Orientierungshilfe und Nachweis dient das Bio-Siegel des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Mit Pilotprojekten an Schulen, Kitas und einer städtischen Gesellschaft sollen weitere Erfahrungswerte gesammelt werden, wie sich die Beschaffung von bio-regionalen und artgerechten Fleisch- und Fischprodukten in der Praxis steigern lässt.
„In vielen Bereichen agiert die Stadt bereits jetzt schon vorbildlich“, resümiert Jacobs. „Bei der Verpflegung in den städtischen Kitas müssen 90 Prozent der Fleischwaren aus biologischer Tierhaltung stammen. Auch in anderen Bereichen, wie bei den drei städtischen Kantinen, wird auf den Einsatz von Bio-Produkten geachtet, ebenso bei Ausschreibungen für Verpflegungsdienstleistungen.“
Die endgültige Entscheidung ist der Vollversammlung des Stadtrats vorbehalten.