Der Winter kann kommen – Auf die Bretter, fertig, los!
Antrag Stadtrats-Mitglieder Kristina Frank, Ulrike Grimm und Mario Schmidbauer (CSU-Fraktion) vom 19.1.2016
Antwort Stadtschulrätin Beatrix Zurek:
Der Inhalt Ihres Antrags betrifft eine laufende Angelegenheit, deren Besorgung nach Art. 37 Abs.1 GO und § 22 GeschO dem Oberbürgermeister obliegt. Eine beschlussmäßige Behandlung der Angelegenheit im Stadtrat ist daher rechtlich nicht möglich. Zu Ihrem Antrag vom 19.1.2016 teilen wir Ihnen aber Folgendes mit:
Das Referat für Bildung und Sport, Geschäftsbereich Sport musste zur Beantwortung verschiedene Stellungnahmen einholen, weswegen ich mich für Ihre Nachsicht zur längeren Bearbeitungsdauer in diesem Fall bedanke.
Frage:
Wo können in städtischen Grünanlagen (z.B. im Olympiapark oder Durch- blickpark) weitere Loipen (klassische Nordic Loipen mit zwei parallelen Spuren und Skating Loipen) gespurt werden?
Beantwortung durch das BAU/G:
Das Baureferat, Hauptabteilung Gartenbau hat die letzten Winter ein Unternehmen mit dem Spuren von Loipen (Klassischer Skilanglauf) auf folgenden Flächen beauftragt: Westpark, Isarauen, Paul-Diehl-Park und an der Mauer außerhalb des Nymphenburger Schlossparks.
Im Jahr 2015 wurde ein neues Schneemobil mit Spurgerät für die Hauptabteilung Gartenbau beschafft. Mit diesem werden bei ausreichender Schneehöhe mit eigenem Personal die Loipen (Klassischer Skilanglauf) im Ostpark und im Riemer Park gespurt. Es ist geplant im Münchner Norden eine zusätzliche Loipe am Feldmochinger See und am Fasaneriesee anzubieten.
Im Durchblickpark sind die städtischen Flächen meist Gehölzflächen und eignen sich daher nicht für Loipen. Die großen freien Flächen sind von der Schlösser- und Seenverwaltung als landwirtschaftliche Flächen verpachtet. Der Grünzug wird darüber hinaus von zwei Straßen (Grandlstraße und Meyerbeerstraße) unterbrochen.Frage:
Ob und wo in Kooperation mit dem Freistaat Bayern und der Bayerischen Schlösser- und Seenverwaltung in staatlichen Liegenschaften innerhalb des Münchner Stadtgebiets (z.B. im Englischen Garten oder im Nymphenbur- ger Schlosspark) können neue Loipen etwa durch Verleih des städtischen Loipenspurgeräts präpariert werden?
Beantwortung durch das BAU/G:
Eine Kooperation mit der Schlösser- und Seenverwaltung wäre in Einzelfällen vorstellbar. Dabei würde mit dem Schneemobil der LH München und eigenem Personal auf Flächen und Wunsch der Schlösser- und Seenverwaltung gespurt, nachdem das Spuren in den städtischen Anlagen abgeschlossen ist.
Frage:
Ob in Anlehnung an das Sommerprogramm „Fit im Park“ ein ähnliches Programm für Wintersportarten (z.B. Langlauf, Eislauf, Eisstockschießen, Outdoor-Skigymnastik) aufgelegt und das Winterspielmobil mit entspre- chenden Leihgegenständen ausgestattet oder ein Wintersportfestival ver- anstaltet werden kann?
Beantwortung durch das RBS:
Das Sportangebot „Fit im Park“ startet jedes Jahr am 1. Mai und endet am 30. September. In den Wintermonaten wird keine Parkgymnastik angeboten und es ist derzeit (auch aus personellen Gründen) nicht geplant, Sportarten wie Langlauf, Eislauf, Eisstockschießen, Outdoor- Skigymnastik anzubieten.
Ganzjährig werden in den städtischen Parks (Ost-, West-, Luitpold- und Riemer Park) Spielnachmittage angeboten. Von Anfang November bis Ende April werden Winterspielnachmittage von 13.30 bis 16.30 Uhr im Ost-, West- und Luitpoldpark durchgeführt. Die Spielgeräte werden teilweise ausgetauscht und auf die kalte Jahreszeit angepasst.
Die erfolgreichen Wintersportfestivals 2010 und 2011 haben gezeigt, dass die Veranstaltung von der Münchner Bevölkerung gut angenommen wurde. Die Veranstalter, die Olympiapark München GmbH, die Bewerbungsgesellschaft München 2018 und das Referat für Bildung und Sport/Sportamt, hatten auch mit der Fortführung des Veranstaltungsformats geplant. Jedoch mussten die Veranstalter bereits im Jahre 2011 mehrheitlich auf künstlich produzierten Schnee (Restbestand vom FIS Ski Weltcup) zurückgreifen, da die vorhandene Schneelage nicht ausreichte, das umfangreiche Schneesportangebot auf Naturschnee abzubilden. Im Jahr 2012 wurde das Win-tersportfestival aufgrund von Schneemangel und nicht ausreichender Temperaturen zur Kunstschneeproduktion (bedeutete auch die Absage des FIS Ski Weltcups 2012) abgesagt. Die ungewisse Schneelage in München hatte für die Veranstalter schließlich die Konsequenz – aufgrund ökologischer und ökonomischer Gesichtspunkte –, das Wintersportfestival nicht fortzuführen.
Stellungnahme der OMG:
Die OMG kann sich die Durchführung eines Wintersportfestivals sehr gut vorstellen und hat im Rahmen der Olympiabewerbung 2018 schon entsprechende Erfahrungen mit einem Wintersportfestival gesammelt. Allerdings ist ein Wintersportfestival nur mit Fördergeldern wirtschaftlich darstellbar. Etwaige Besucher- und Sponsoreneinnahmen würden das voraussichtlich entstehende Defizit nicht decken können.
Frage:
Kann aufgrund des Wegfalls des alpinen Ski-Weltcups ein City-Biathlon für Leistungs- und Breitensport in der Landeshauptstadt München initiiert werden?
Beantwortung durch die OMG:
Grundsätzlich kann sich die OMG auch die Durchführung eines City-Biathlon-Events vorstellen. Auch hier wurde versucht diverse Planungen voran zu bringen, vor allem in Parallelität zum mittlerweile nicht mehr durchgeführten Ski-Weltcup. Hier gilt das Gleiche wie beim Thema Wintersportfestival. Ein voraussichtlich entstehendes Defizit könnte nur mit Fördergeldern aufgefangen werden.
Grundsätzlich wird gebeten folgende beide Punkte im Zusammenhang mit einem City-Biathlon-Event zu berücksichtigen: In den ursprünglichen Planungen der OMG war (veranstaltungsbedingt) der Schießstand für den Olympiasee vorgesehen, hierzu müsste der See für mehrere Tage ausgelassen werden. Alternativ käme nur das Olympiastadion in Betracht, dies erzeugt wohl erhebliche Mehrkosten und sorgt für weniger Attraktivität. Zweitens wird für die Präparierung einer entsprechenden Laufstrecke eine nicht unerhebliche Menge Schnee benötigt. Hier wäre sicherlich die Produktion von Kunstschnee notwendig, was nicht nur ökologische Diskussionen in München nach sich ziehen würde.
Frage:
Das Sportamt wird zudem beauftragt, die bestehenden Loipenrouten schnellstmöglich zu spuren, um auch innerhalb der Landeshauptstadt München Langlaufmöglichkeiten zu schaffen, ohne ins Umland fahren zu müssen.Beantwortung durch das RBS:
Die Zuständigkeit für das Spuren der Langlaufloipen liegt beim Baureferat Hauptabteilung Gartenbau.
Stellungnahme des BAU/G:
Im Winter 2015/2016 fand mangels ausreichender Schneehöhe kein Loipenspuren statt.
Um Kenntnisnahme von den vorstehenden Ausführungen wird gebeten. Wir gehen davon aus, dass die Angelegenheit damit abgeschlossen ist.