Der Kulturausschuss hat in seiner gestrigen Sitzung zugestimmt, die international renommierte Kuratorin Joanna Warsza für 2018 mit einer siebenmonatigen Projektreihe zu beauftragen. Warsza wird ein Budget von 1,1 Millionen Euro aus Mitteln für Kunst im öffentlichen Raum zur Verfügung haben. „Es freut mich sehr, dass Joanna Warsza ein Kunstprojekt für München entwickeln wird. Es untersucht den Status unserer Demokratie in einer Zeit, in der unser Leben so öffentlich und so überwacht wie nie stattfindet“, sagt Kulturreferent Dr. Hans-Georg Küppers. Bis zu 15 international tätige Künstlerinnen und Künstler werden auf Einladung von Warsza gemeinsam mit lokalen Akteuren Kunstaktionen für den Münchner Stadtraum entwickeln. Es wird um Meinungsfreiheit, Transparenz, Whistleblowing, Privatsphäre, Überwachung und soziale Mobilisierung gehen. Die Kunstaktionen mit meist performativem Charakter finden als Kongresse im Freien, mit Bürgerorchestern für einen Tag, temporären Installationen oder Darstellungen und als architektonische Pop-Ups statt. Künstlerinnen und Künstler aus den Bereichen darstellende Kunst, Film, Oper und Musik, Architektur, Theater und Theorie werden mitwirken. Das kuratorische Konzept von Joanna Warsza wurde im Rahmen eines international geladenen Wettbewerbsverfahrens vom Programmbeirat Kunst im öffentlichen Raum ausgewählt. Ihm gehören Kunstfachleute sowie Fraktionsvertretungen aus dem Kulturausschuss an. Nach der Reihe „A Space Called Public“ von Elmgreen & Dragset in 2013, ist dies das zweite vom Stadtrat beschlossene internationale Großprojekt der Kunst im öffentlichen Raum in München. Für 2017 wurden zudem für Kunstprojekte von Charles Simonds und Susi Gelb jeweils 150.000 Euro zugesagt.
Warsza lebt und arbeitet in Berlin und Warschau. Sie ist Kuratorin, Forscherin, Autorin in den Bereichen visuelle und darstellende Künste und Architektur und arbeitet hauptsächlich im öffentlichen Raum. Sie kuratierte unter anderem das öffentliche Programm der Manifesta 10 in St. Petersburg 2014 und den Georgischen Pavillon auf der 55. Biennale von Venedig 2013. Gegenwärtig leitet sie das kuratorische Programm CuratorLab an der Konstfack in Stockholm.
Achtung Redaktionen: Ein Foto von Joanna Warsza ist unter der Nummer 233–2 60 05 und per E-Mail an presse.kulturreferat@muenchen.de erhältlich.