Das Sozialreferat hat Anfang des Jahres eine Umfrage unter Münchens Mieterinnen und Mietern gestartet, um einen neuen Mietspiegel zu erstellen. Die Landeshauptstadt bittet die Bürgerinnen und Bürger um rege Beteiligung: Insgesamt müssen zirka 3.000 Einzelinterviews geführt werden, um einen aussagekräftigen und repräsentativen Mietspiegel zu erstellen.
Über 70 Interviewerinnen und Interviewer des beauftragten Marktforschungsinstituts TNS Deutschland GmbH sind im Einsatz, um in persönlichen Interviews mit Mieterinnen und Mietern aktuelle Wohnungsdaten im frei finanzierten Wohnungsmarkt zu erheben: Die abgefragten Daten betreffen die Miethöhe sowie sämtliche Kriterien (zum Beispiel Größe und Ausstattung einer Wohnung), die Einfluss auf den Mietpreis haben können. Die gewonnenen Erkenntnisse werden anschließend im Institut für Statistik der Ludwig-Maximilians-Universität München wissenschaftlich ausgewertet, so dass voraussichtlich im Frühjahr 2017 der neue Mietspiegel erscheinen kann.
Der Mietspiegel ist ein unverzichtbares Instrument, um sich über die angemessene und „ortsübliche Miethöhe“ zu informieren – vielfach auch wenn es um die Frage ging, ob eine Mieterhöhung zulässig ist. Durch die im August 2015 in Kraft getretene „Mietpreisbremse“ hat der Mietspiegel noch an Bedeutung gewonnen: Seitdem darf bei der Wiedervermietung einer Wohnung die ortsübliche Miete in der Regel nur noch um maximal zehn Prozent überschritten werden. Ohne einen Mietspiegel kann die ortsübliche Miete von den Mietparteien nicht zuverlässig ermittelt werden. Streitigkeiten zwischen den Mietparteien über die angemessene Miethöhe würden erheblich zunehmen, Auseinandersetzungen um den zulässigen Mietpreis könnten vor den Münchner Gerichten in der Regel nur durch teure Gutachten entschieden werden.
Die Landeshauptstadt München ist sehr daran interessiert, dass Auseinandersetzungen um die zulässige Miethöhe dank des Mietspiegels weiterhin in sachlichen Bahnen verlaufen und möglichst ohne Einschaltung der Gerichte geklärt werden können. Ohne einen Mietspiegel würde bei der außerordentlich wichtigen Frage, welcher Mietpreis angemessen und zulässig ist, enorme Unsicherheit unter allen Mietparteien drohen. Daher appelliert das Sozialreferat an die Bereitschaft der Münchner Bürgerinnen und Bürger, an der aktuellen Mietspiegel-Umfrage teilzunehmen.