Medizinische Versorgung im Alter Erhebung aktueller Daten für eine bedarfsgerechte Altersmedizin in München
Anfrage Stadtrats-Mitglieder Kathrin Abele, Simone Burger, Anne Hübner, Dr. Ingo Mittermaier, Christian Müller, Dr. Constanze Söllner-Schaar und Birgit Volk (SPD-Fraktion) vom 17.10.2016
Antwort Stephanie Jacobs, Referentin für Gesundheit und Umwelt:
Ihrer Anfrage liegt folgender Sachverhalt zu Grunde:
„In München leben derzeit rund 275.000 Menschen über 60 Jahre, davon sind fast 62.000 Menschen 80 Jahre und älter. Die steigende Lebenser- wartung bei relativ guter Gesundheit von Seniorinnen und Senioren ist unter anderem auf kurative, rehabilitative sowie präventive Leistungen zu- rückzuführen.
Im Alter steigt der Grad an Gebrechlichkeit, Multimorbidität und an Be- einträchtigung der Alltagskompetenz. Dies erfordert einen ganzheitlichen Versorgungsansatz. In der Regel besteht zusätzlich ein Bedarf an sozialer Unterstützung.“
Herr Oberbürgermeister Reiter hat mir Ihre Anfrage zur Beantwortung zugeleitet. Zunächst bedanke ich mich für die Fristverlängerung und kann die einzelnen Punkte Ihrer Anfrage wie folgt beantworten:
Frage 1:
Welche ambulanten, stationären und rehabilitativen Einrichtungen bieten aktuell spezielle Leistungen für ältere Menschen in München?
Antwort:
Dem Referat für Gesundheit und Umwelt liegen keine vollständigen Daten zu den speziellen Leistungen für ältere Menschen in den ambulanten, stationären und rehabilitativen Einrichtungen in München vor, um einen Überblick zu geben oder Aussagen in diesen Bereich treffen zu können, da diese bisher nicht systematisch erhoben wurden.
Aus diesem Grund ist es erforderlich, wie in der Sitzungsvorlage Nr. 14-20 /V 06001 vom 7.7.2016 (GA) und 20.7.2016 (VV) dargestellt, ein umfangreiches medizinisches Versorgungsmanagement für den ambulanten, teilstationären und stationären Versorgungsbereich im Referat für Gesundheit und Umwelt aufzubauen. Dabei wurde u.a. die Entwicklung der Versorgungskette „Gesund alt werden“ beschlossen. Im Rahmen desVersorgungsmanagements ist vorgesehen, die aktuellen Handlungsbedarfe zu erfassen sowie kurz-, mittel- und langfristige Prognosen zur gesundheitlich Versorgung im Alter abzuleiten. Im Anschluss werden entsprechende Maßnahmen entwickelt und gemeinsam mit Münchner Einrichtungen der Gesundheitsversorgung umgesetzt. Dadurch sollen derzeitige und zukünftig erwartbare Versorgungsprobleme frühzeitig erkannt und entsprechend gegengesteuert werden. Die Versorgungskette „Gesund alt werden“ kann voraussichtlich ab 2017 mit Besetzung der Stellen entwickelt werden. Erste Ergebnisse zur Analyse der gesundheitlich-medizinischen Versorgung im Alter werden dem Stadtrat voraussichtlich Mitte 2018 berichtet.
Frage 2:
Welche konkreten Planungen für neue Angebote existieren?
Antwort:
Nach Analyse der Ist-Situation und nach Vorliegen einer umfassenden Datenlage durch das medizinische Versorgungsmanagement können die Planungen zur Gesundheitsvorsorge und Gesundheitsversorgung in München gesundheitspolitisch ausgerichtet bzw. entsprechende Planungen für neue Angebote mit Expertinnen und Experten vorgenommen werden.
Frage 3:
Sind die Informationen zu allen Angeboten online an einem Ort abrufbar? Falls nicht, ist die Einrichtung einer solchen Plattform geplant?
Antwort:
Bislang stehen die für eine solche Plattform notwendigen Informationen nicht vollständig zur Verfügung (siehe Beantwortung der Frage 1). Die Anregung, eine solche Plattform einzurichten, wird aber beim Aufbau des Schwerpunkts „Gesund alt werden“ im Rahmen des medizinischen Versorgungsmanagements aufgegriffen.