Mit drei herkömmlichen Schneekanonen, wie sie in alpinen Skiregionen zur Simulation des Naturschnees eingesetzt werden, tritt das Kunstprojekt „Clouds“ im Januar auf der Südwiese vor der Alten Pinakothek in München in Erscheinung. Der Künstler Philipp Messner verwandelt sie im Rahmen eines performativen, skulpturalen Happenings in überdimensionale Sprühdosen: Durch die Beigabe von Lebensmittelfarbe im Wasserzulauf der Maschinen wird bunter Kunstschnee erzeugt, der diesen zentral gelegenen Stadtraum im Kunstareal München mit kristallinen Farbschichten bedeckt.
Am Freitag, 8. Januar, werden die drei Schneekanonen auf der weitläufigen Fläche zwischen der Hochschule für Film und Fernsehen und der Alten Pinakothek installiert und dort bis Anfang Februar belassen. Der Start der Kanonen erfolgt witterungsabhängig – erst ab einer Außentemperatur von minus 3 Grad können die Maschinen in Betrieb genommen werden. Ob und wann das der Fall sein wird, ist ebenso unvorhersehbar wie die skulpturalen Formen der Farbflächen und -hügel unter der erwünschten Mitwirkung all jener, die sie betreten und ihre Spuren hinterlassen. Das Konzept dieser „malerischen“ Schneelandschaft spielt mit der Vorstellung von Künstlichkeit und Realität sowie der Wahrnehmung von Räumlichkeit und Materialität.
In seinen Skulpturen, Performances und Medienarbeiten befasst sich der gebürtige Südtiroler und in München lebende Künstler Philipp Messner mit den Erfahrungen und Auswirkungen des Virtuellen. „Clouds“ – eine bunte Kunstschneelandschaften – wird an digitale Farbpaletten oder den Farbkreis gängiger Grafikprogramme denken lassen. Der Betrachter sieht mit eigenen Augen, dass der Schnee artifiziell und letztlich nur ein Surrogat der Natur ist. Diese Sichtbarmachung ist zugleich Kommentar und Dekonstruktion dessen, was von uns – generell und besonders in alpinen Skiregionen – als natürliche Umwelt wahrgenommen wird. Über den Eingriff und die minimale Verschiebung wird die Künstlichkeit sichtbar – es eröffnet sich ein real existierendes und zugleich abstraktes Feld.
Am Samstag, 23. Januar, um 11 Uhr wird Philipp Messner sein Projekt in einem Künstlergespräch im Vorhoelzer Forum der Technischen Universität München, Arcisstraße 21, 5. Stock, öffentlich vorstellen. Der Eintritt ist frei. Am Gespräch teilnehmen werden Kerstin Möller vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München, Maria Muhle von derAkademie der Bildenden Künste München und Bernhart Schwenk von der Pinakothek der Moderne. Die Moderation übernimmt Nan Mellinger.
„Clouds“ wird ermöglicht und gefördert im Rahmen des Programms „Kunst im öffentlichen Raum“ des Kulturreferats der Landeshauptstadt München in Kooperation mit dem Kunstareal München, einem Zusammenschluss städtischer, staatlicher und privater Institutionen aus den Bereichen Kunst, Kultur und Wissen.
Philipp Messner, geboren 1975 in Bozen, studierte bei Michelangelo Pistoletto an der Akademie der Bildenden Künste in Wien sowie an der École nationale supérieure des Beaux-arts in Paris bei Giuseppe Penone. 1999 diplomierte Messner an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Seine Werke waren u. a. ausgestellt im Kunstverein Göttingen, im Museion in Bozen, im Centre for Contemporary Art in Warschau sowie in der ERES-Stiftung in München. Philipp Messner erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, u.a. den VHV-Kunstpreis 2014 und im selben Jahr ein dreijähriges Atelierstipendium der Landeshauptstadt München. Infos auch unter www.pmessner.com
Vom 27. Januar bis 23. April ist er beteiligt an der Ausstellung „Snow Future. Die Alpen – Perspektiven einer Sehnsuchtslandschaft in Kunst und Wissenschaft“, die die ERES-Stiftung, Römerstraße 15, zeigt.
Pressekontakt: NAN.Kulturkommunikation, Nan Mellinger, Telefon
12 29 53 01, mail@nanmellinger.de
(Siehe auch unter Terminhinweise)