Zwei Städte, zwei Zerstörungen, zwei Mal Wiederaufbau: Den Umgang mit den Kriegszerstörungen in Warschau und München vergleicht eine Podiumsdiskussion am Dienstag, 23. Februar, um 19 Uhr im NS-Dokumentationszentrum, Brienner Straße 34.
Nach dem Ausbruch des Warschauer Aufstands gegen die deutschen Besatzer im Sommer 1944 hatte Himmler befohlen, die Stadt „restlos“ zu zerstören. Bei Kriegsende lagen 85 Prozent der Bausubstanz auf dem linken Weichselufer in Trümmern. Die „Wiederauferstehung“ Warschaus und die Wiedergewinnung polnischer Kultur und Identität durch die Rekonstruktion der Altstadt und des Königsschlosses sind eindringliche Zeichen des Selbstbehauptungswillens der Nation.
Auch München erlitt schwere Schäden. Leid und Zerstörung, die durch die Nationalsozialisten von hier ausgegangen waren, kamen im Bombenkrieg in die „Hauptstadt der Bewegung“ zurück: Rund die Hälfte der Gebäude in München wurden beschädigt oder zerstört, in der Altstadt sogar noch deutlich mehr. Der hiesige Wiederaufbau weist viele Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede zu Warschau auf und sagt manches über die mentale Verfassung im damaligen München aus.
Über die zwei Wege des Wiederaufbaus in beiden Städten diskutieren Professor Krzysztof Domaradzki (Architekt und Stadtplaner aus Warschau) und Generalkonservator Dipl.-Ing. Mathias Pfeil (Chef des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege). Es moderiert Professor Dr.-Ing. Winfried Nerdinger, Gründungsdirektor des NS-Dokumentationszentrums.
Die Podiumsdiskussion findet im Begleitprogramm zur Sonderausstellung „Der Warschauer Aufstand 1944“ statt. Der Eintritt ist frei. Eine Voranmeldung ist per E-Mail an veranstaltungen.nsdoku@muenchen.de möglich.