In der nächsten „Open Scene“ am Donnerstag, 14. April, im Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum, St. Jakobs-Platz 1, um 19 Uhr wird zur Ausstellung der amerikanischen Künstlerin Amie Siegel (geb. 1974) ihr Dokumentarfilm DDR/DDR aus dem Jahr 2008 gezeigt, den sie nach einem Berlin-Aufenthalt als Stipendiatin des Berliner Künstlerprogramms DAAD gedreht hat. Die Kuratorin der Ausstellung, Yara Sonseca Mas, hält eine Einführung.
Halbverfallene Gebäude, inzwischen altmodisch anmutende elektronische Aufnahmegeräte, Symbole der Überwachung durch die Staatssicherheit, der Traum vom Indianerleben als Reaktion auf die Unterdrückung der Freiheit – es sind oft pittoreske Bilder, die Amie Siegel für ihren filmischen Essay mit der Kamera eingefangen hat. Gefragt hat sie die Menschen in Ostdeutschland auf der Straße nach ihren Erfahrungen und Gefühlen mit der vergangenen DDR. Ausschnitte aus DEFA-Filmen liefern dazu ihren eigenen Kommentar.
„DDR/DDR ist ein essayistischer Dokumentarfilm über die Deutsche Demokratische Republik und die Überreste ihres Zusammenbruchs. Der vielschichtige und ästhetische Film-Essay untersucht die politischen Begleiterscheinungen, wenn es um die Darstellung einer derartig komplexen Vergangenheit geht. Als Montage aus Inszenierung und Performance, Überwachungsfilmen aus Stasi-Archiven sowie Interviews mit Bewohnern und Spionen der ehemaligen DDR, spielt DDR/DDR mit den Konventionen von Dokumentar- und Spielfilm. Siegel beschäftigt sich mit der Verflechtung zwischen der Entwicklung des Kinos, der Psychoanalyse und der schonungslosen Überwachung durch die Stasi – und schafft einen Film, der bewusst Kunst mit der Technologie staatlicher Kontrolle verbindet.“ (Amy Beste, School of the Art Institute of Chicago)
Einführung: Yara Sonseca Mas (in englischer Sprache). Karten können vorbestellt werden unter der Telefonnummer 2 33-9 64 50. Der Eintritt kostet 5 Euro, beziehungsweise 4 Euro für Mitglieder des Fördervereins MFZ.