In Anerkennung ihrer großen Verdienste um die Münchner Filmkultur hat die Stadt München Marlies Kirchner mit der Medaille „München leuchtet – Den Freundinnen und Freunden Münchens“ in Silber ausgezeichnet. Bürgermeister Josef Schmid überreichte Kirchner die Medaille jetzt im Rahmen einer kleinen Feier im Rathaus.
„Durch Ihr Wirken haben Sie die Filmkultur und die Filmlandschaft der Stadt München in den vergangenen Jahrzehnten ganz entscheidend mitgeprägt“, rühmte Schmid die Lebensleistung der 87-jährigen Kinobetreiberin. Marlies Kirchner betreibt seit nunmehr 60 Jahren das Kino „Theatiner Filmkunst“. 1957 eröffnete sie gemeinsam mit ihrem Mann Walter Kirchner das Kino im damals gerade ein Jahr alten Bau in der Theatinerpassage. Der Wirtschaftswunder-Charme des Gebäudes ist bis heute unverändert erhalten geblieben. Seit 1975 betreibt Kirchner das Kino allein. In dieser Zeit hat das „Theatiner“ sich einen Ruf als Kino mit künstlerisch und kulturell wertvollem Programmangebot erworben, das auch wiederholt mit dem Kinoprogrammpreis der Stadt München ausgezeichnet wurde.
„Mit hohem persönlichen Einsatz, viel Durchhaltevermögen und künstlerischem Gespür haben Sie es vermocht, der massiven Konkurrenz durch neue Kinokomplexe bis heute zu widerstehen“, betonte Schmid bei der Ehrung. Dies sei umso bemerkenswerter, da in den vergangenen Jahren mehrere Programmkinos in der Innenstadt schließen mussten.
Im Programm des „Theatiner“ gebe es immer wieder Filmschätze zu entdecken, die man in stärker kommerziell ausgerichteten Häusern nicht finde, so Schmid. „Mit ihrer Arbeit bereichern Sie die Münchner Kinolandschaft durch ein stets qualitätsvolles und zugleich vielseitiges Programmangebot jenseits des Mainstreams.“
Für ihre Verdienste zeichnete die Stadt München Marlies Kirchner bereits 1998 mit dem Filmpreis der Stadt aus. Im vergangenen Jahr bekam sie die Berlinale-Kamera bei den Internationalen Filmfestspielen in Berlin verliehen.
Bei der Verleihung der Medaille „München leuchtet – Den Freundinnen und Freunden Münchens“ in Silber im Rathaus waren neben Mitarbeitern Kirchners auch Stadtrat Haimo Liebich (SPD-Fraktion) und Kulturreferent Dr. Hans-Georg Küppers anwesend.