Am Donnerstag, 28.September, 19 Uhr, findet im Auditorium des NS-Dokumentationszentrums München, Brienner Straße 34, eine Filmvorführung mit Diskussion zum Alltag von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern in München und Bayern statt.
Zwangsarbeiter gehörten zwischen 1939 und 1945 zum Stadtbild, auch wenn viele dies im Nachhinein nicht wahrgenommen haben wollen. In Zwangsarbeiterlagern untergebracht, lebten sie teilweise inmitten von Wohngebieten. Obwohl es innerhalb der Lager so gut wie keine Privatsphäre gab, bestanden Liebesbeziehungen zwischen Zwangsarbeitern, aber auch zu Deutschen. Diese Beziehungen waren streng verboten und wurden hart bestraft. Der Film „Verbrechen Liebe“ von Andrea Mocellin und Thomas Muggenthaler dokumentiert dieses lang verschwiegene und tabuisierte Thema.
Thomas Muggenthaler beschäftigt sich seit Jahren mit dem Leben und Leiden und den privaten Beziehungen von Zwangsarbeitern in Bayern. Am NS-Dokumentationszentrum recherchiert derzeit ein wissenschaftliches Team die Lebensumstände von Zwangsarbeitern in München. Am historischen Ort eines ehemaligen Zwangsarbeiterlagers in Neuaubing entsteht in den nächsten Jahren eine Dependance des NS-Dokumentationszentrums.
Im Anschluss an die Filmvorführung „Verbrechen Liebe“ diskutieren Thomas Muggenthaler und Andrea Mocellin (Bayerischer Rundfunk) und Dr. Paul Moritz Rabe (NS-Dokumentationszentrum/Dependance Neuaubing) über den Lebensalltag von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern in München und Bayern und die schwierige Aufarbeitung ihrer Familienschicksale.
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.