Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt- und Verbraucherschutz und die Landeshauptstadt München laden am 2. Oktober zu einer politischen Tagung der Umweltministerinnen und -minister sowie politischer Repräsentanten aus Städten und Stadtregionen der Alpenregion nach München ein. Ihre gemeinsamen Ziele sind der Schutz und der weitere Ausbau der Grünen Infrastruktur sowohl in den Berggebieten als auch im Voralpenraum mit seinen großen Stadtregionen etwa um Mailand, München oder Wien.
Die Tagung ist Teil der Aktivitäten des Freistaats Bayern zur Umsetzung der EU-Strategie für den Alpenraum (EUSALP) und ist mit dem EU-Projekt „LOS_DAMA! - Landscape and Open Space Development in Alpine Metropolitan Areas“ verbunden. Die Europäische Kommission wird mit dem Generaldirektor für Umwelt vertreten sein, das Europäische Parlament durch einen Abgeordneten aus Südtirol. Geleitet wird das EU-Projekt vom Referat für Stadtplanung und Bauordnung.
Staatsministerin für Umwelt und Verbraucherschutz Ulrike Scharf wird die Konferenz eröffnen. Im Zentrum steht das Bekenntnis zur einzigartigen Bedeutung der Alpenregion als Modellregion für transnationale Grüne Infrastruktur auf europäischer Ebene und zur Notwendigkeit, den Ausbau der Grünen Infrastruktur mit den Betroffenen vor Ort und auf freiwilliger Basis umzusetzen. Dazu besteht der Wunsch, die Grüne Infrastruktur in die Politikgestaltung anderer Sektoren zu integrieren sowie das mit ihr verbundene Potenzial für Arbeitsplätze besser auszuschöpfen.
Bürgermeister Josef Schmid wird zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern weiterer Städte und Stadtregionen im Beisein der Ministerinnen und Minister ein „Memorandum of Understanding and Cooperation“ unterzeichnen. Darin wird die große Bedeutung von stadtregionalen Grün- und Freiräumen betont, die trotz hohem Druck durch Bevölkerungswachstum, Siedlungsentwicklung und Verkehr vielfältige Funktionen erfüllen müssen.
Grüne Infrastruktur bezeichnet den Verbund nicht bebauter Grünräume, wie etwa landwirtschaftliche Nutzflächen, Flussläufe und Parks, aber auch Dächer und andere technische Bauwerke. Dieser Verbund erbringt eine Vielzahl wichtiger Leistungen und Funktionen für Mensch und Natur. Hierzu gehören Erholungsmöglichkeiten, Lebensräume für Tiere und Pflanzen, die Versorgung mit Lebensmitteln, Wasser und anderen Rohstoffen, die Abwasserreinigung, die Verbesserung des Stadt- und Kleinklimas oder der Schutz vor Hochwasserschäden.
Grüne Infrastruktur hat sich zum harten Standortfaktor für Stadtregionen entwickelt. Sie ist für den Erhalt von Lebensqualität und Wettbewerbsfähigkeit notwendig. Gleichzeitig leisten die Städte mit ihrem Engagement einen Beitrag für eine nachhaltige und besser balancierte Entwicklung des gesamten Alpenraums. Durch die Zusammenarbeit innerhalb der EUSALP sollen verbesserte Rahmenbedingungen für die stadtregionale Ebene erreicht und die konkrete Umsetzung von Projekten vor Ort vorangetrieben werden. Die Städte und Stadtregionen werden ihre Bemühungen um stadtregionale Landschaften ebenso wie ihre transnationale Zusammenarbeit verstetigen und ihr Netzwerk in den kommenden Jahren noch erweitern.
Das EU-Projekt LOS_DAMA! des Referats für Stadtplanung und Bauordnung und die Mitarbeit an der EUSALP tragen zur Umsetzung der „Freiraum 2030“-Strategie der Landeshauptstadt München bei. In einer umfassenden Öffentlichkeitsbeteiligung sind die Bürgerinnen und Bürger, die Stadtgesellschaft und regionale Akteure und Gemeinden seit dem Jahr 2016 in diesen Prozess eingebunden. LOS_DAMA! unterstützt insbesondere die Zusammenarbeit mit dem Heideflächenverein, dem Verein Dachauer Moos und dem Regionalmanagement München Südwest.
Weiterführende Informationen finden sich auf der Internetseite http://www.muenchen.de/los_dama, Pressebilder und Logos auf https://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Referat-fuer-Stadtplanung-und-Bauordnung/Presse/Bilder.html
(Siehe auch unter Terminhinweise)