Vor ziemlich genau einem Jahr sind 300 Gäste aus dem In- und Ausland der Einladung der Stadt München gefolgt, um sich auf der 2.Münchner Frauenkonferenz zum Thema „Haushalt fair teilen – Gleichstellungsorientierte Steuerung öffentlicher Finanzen“ auszutauschen. Der Konferenzbericht liegt nun vor und wurde jetzt dem Münchner Stadtrat vorgestellt. Die Broschüre steht ab sofort auch auf der Seite der Gleichstellungsstelle für Frauen unter www.muenchen.de/gst zum Herunterladen zur Verfügung.
Die Dokumentation umfasst die Plenumsvorträge sowie die Beiträge und Berichte aus 16 Arbeitsforen. Neben Umsetzungsbeispielen zu „Gender Budgeting“ aus München und anderen Kommunen wurden mit dem Stadtstaat Berlin auch ein Beispiel auf Landesebene und mit Österreich die Umsetzung auf Bundesebene vorgestellt. Fotos von der Konferenz und dem Rahmenprogramm vermitteln einen Eindruck der Tagungsatmosphäre.
„Gleichstellungsorientierte Haushaltssteuerung“ ist nicht nur ein Thema für Fachleute. Finanzentscheidungen sind politische Prioritätensetzungen und beeinflussen das Leben unserer Stadtgesellschaft ganz konkret und praktisch. So dürften sich auch Münchner Bürgerinnen und Bürger die Fragen stellen: Wo gehen meine Steuern und Abgaben hin? Für was und für wen wird Geld ausgegeben, für was beziehungsweise für wen nicht? Wo wird gespart, mit welchen Folgen?
„Gender Budgeting“ beziehungsweise Gleichstellungsorientierte Haushaltssteuerung ist ein Steuerungs- und Analyseinstrument, mit dem solche Fragen beantwortet werden können. Ziel ist die Umsetzung des im Grundgesetz verankerten Gleichstellungsauftrages über den Haushaltsprozess. Dabei geht es nicht einfach darum, die Mittel 50:50 auf Frauen und Männer, Jungen und Mädchen zu verteilen, sondern sie bedarfsgerecht und gleichstellungsorientiert einzusetzen.
„Wer da reinschaut, erfährt wie Gender Budgeting geht!“ So war das einhellige Lob im Ausschuss des Stadtrates. Anlässlich des vorgestellten Konferenzberichts wurde fraktionsübergreifend das Bekenntnis zu Gender Budgeting erneuert. Der Stadtrat will die Möglichkeiten wahrnehmen und tatsächlich steuern und die Verwaltung wurde aufgefordert, „die Beschlüsse ernst zu nehmen und steuerungsrelevante Informationen zu liefern.“ So wurden viele Bereiche bisher ohne den Blick auf Geschlechtergerechtigkeit geplant.