Mit der Frage, wie im Zuge eines Aufenthaltes oder einer Behandlung in einem Krankenhaus oder einer Pflegeeinrichtung eine Infektion verhindert werden kann, hat sich der Vorstand des Gesundheitsbeirats unter dem Vorsitz der Münchner Gesundheitsreferentin Stephanie Jacobs ausführlich beschäftigt. „Antibiotika werden sehr schnell eingesetzt. Das hilft oftmals im konkreten Fall. Aufgrund der Entwicklung resistenter Erreger müssen wir jedoch den derzeit praktizierten Antibiotika-Einsatz hinterfragen. Mit unserer Initiative wollen wir die Sensibilität und das Bewusstsein dafür an den Münchner Kliniken stärken“, sagt Jacobs.
Die zunehmende Entwicklung (multi-)resistenter Erreger und eine damit einhergehende Einschränkung therapeutischer Optionen für Patientinnen und Patienten erfordern dringlich einen wohlüberlegten, kontrollierten und adäquaten Einsatz von Antibiotika. Das Bewusstsein dafür wächst zwar, jedoch bedarf es einer institutionsübergreifenden Strategie, um die Entstehung und Ausbreitung von Krankenhauskeimen und hier vor allem von resistenten Erregern zu verhindern. Um dieses Ziel zu erreichen, unterstützt der Vorstand des Gesundheitsbeirats die Etablierung eines „Antibiotic Stewardship Netzwerks“ in München und ruft die Münchner Kliniken dazu auf, sich daran zu beteiligen. Ziel ist es, den Gesamtverbrauch von Antiinfektiva (Antibiotika) zu senken, den antibiotika-induzierten Selektionsdruck für multiresistente Erreger, antibiotika-assoziierte Infektionen und antibiotikabedingte organtoxische und/oder allergische Nebenwirkungen zu reduzieren. Achtung Redaktionen: Der Beschluss kann im Referat für Gesundheit und Umwelt per E-Mail an presse.rgu@muenchen.de angefordert werden.