Am Montag, 27. März, 19 Uhr, findet im Auditorium des NS-Dokumentationszentrums München, Brienner Straße 34, das Zeitzeugengespräch „Uns kann nur ein großer Angriff retten“ mit Henny Brenner statt. Ein Hauptanliegen des NS-Dokumentationszentrums ist es, den Erinnerungen der letzten Zeitzeugen der NS-Diktatur Gehör zu verschaffen. Henny Brenner wurde am 25. November 1924 in Dresden geboren und wuchs
als Kind einer jüdischen Mutter und eines protestantischen Vaters auf. Die nationalsozialistische Ausgrenzungspolitik veränderte das Leben der Familie stark. Ab 1941 musste Henny Brenner den „Judenstern“ tragen und wurde zur Zwangsarbeit in der Rüstungsindustrie bei Zeiss-Ikon und in einer Kartonagenfabrik verpflichtet. Der Deportation und Ermordung entging sie nur knapp. Kurz vor Kriegsende am 13. Februar 1945 erhielten Henny und ihre Mutter den Deportationsbefehl. Drei Tage später wurde Dresden von den Alliierten bombardiert.
Der Familie gelang es, in der zerstörten Stadt unterzutauchen und sich bis Kriegsende zu verstecken. 1952 flüchtet Henny Brenner aus der DDR nach Weiden in der Oberpfalz, wo sie ihren Mann, einen polnischen Holocaust-Überlebenden, kennenlernte. Gemeinsam setzen sich beide für den Aufbau einer jüdischen Gemeinde in Weiden ein.
Ihr Leben hat Henny Brenner in dem Buch „Das Lied ist aus“ festgehalten. Im Zeitzeugengespräch mit Felizitas Raith (NS-Dokumentationszentrum München) berichtet sie über ihre Erfahrungen im Nationalsozialismus und in der Nachkriegszeit.
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.