Mehr Trinkwasserbrunnen in München
Antrag Stadtrats-Mitglieder Renate Kürzdörfer, Haimo Liebich, Bettina Messinger und Dr. Constanze Söllner-Schaar (SPD-Fraktion) vom 7.12.2016
Antwort Baureferentin Rosemarie Hingerl:
Sie haben am 7.12.2016 Folgendes beantragt: „Die Landeshauptstadt Mün- chen wird aufgefordert, die vom Aufbau her geeigneten und im Zentrum Münchens bereits vorhandenen trinkwassergespeisten Brunnen als Trink- wasserbrunnen auszuweisen. Somit könnten Münchnerinnen und Münch- ner sowie Touristinnen und Touristen die Brunnen für die Trinkwassergewin- nung bes. in heißen Sommermonaten nutzen. Dies wäre auch ein weiterer Beitrag im Rahmen des Klimaanpassungskonzepts.“
Ihr Einverständnis vorausgesetzt, teilen wir Ihnen auf diesem Wege zu Ihrem Antrag Folgendes mit:
Ihr Antrag, bereits vorhandene, trinkwassergespeiste Brunnen als Trinkwasserbrunnen auszuweisen, betrifft ein Thema, das mit dem Beschluss „Trinkwasserbrunnen“ (Sitzungsvorlage Nr. 14-20/V 02428) bereits behandelt wurde.
In der Vollversammlung am 1.7.2015 hat der Stadtrat beschlossen, im Rahmen eines Modellversuches für zwei Jahre einen öffentlichen Trinkbrunnen am Rindermarkt einzurichten und zu betreiben. Es wurde im Beschluss weiter festgelegt, dass der Stadtrat nach dem Ende der zweijährigen Testphase (Herbst 2018, Anm.d.V.) über den Aufwand, die Funktionalität und die Akzeptanz des Trinkbrunnens zu unterrichten ist und ein Konzept zum weiteren Vorgehen, auch hinsichtlich weiterer Trinkbrunnen, zur Entscheidung unterbreitet werden soll.
Die Beschlussvorlage wurde inhaltlich mit dem für die Einhaltung der Trinkwasserverordnung zuständigen Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) abgestimmt und von diesem mitgezeichnet.
Im Vorfeld der Beschlussfassung wurde mit dem RGU abgestimmt, dass bestehende und geeignete mit Frischwasser gespeiste Brunnen zweimal im Jahr beprobt, mikrobiologisch untersucht und die Brunnen wöchentlich inspiziert werden müssten. Bei dem mittlerweile als Modellversuch am Rindermarkt aufgestellten Trinkbrunnen hat sich zusätzlich zu den wöchentlichen Inspektionen des Baureferates nun auch eine wöchentliche Beprobung des Wassers als notwendig erwiesen.Durch die bislang, im ersten Jahr des Modellversuches, gewonnenen Erkenntnisse ist zu vermuten, dass die bestehenden, bis zu 55 in Frage kommenden trinkwasserbetriebenen Brunnen nicht ohne weitere Untersuchungen und entsprechendes Betriebskonzept bzgl. der regelmäßigen Inspektionen und Beprobungen als Trinkbrunnen angeboten werden können.
Erst nach abschließendem Ergebnis der Testphase können die oben genannten Fragen, z. B. der notwendige Turnus der Beprobung des Wassers geklärt und der personelle und finanzielle Aufwand für den sicheren Betrieb sämtlicher Trinkwasserbrunnen beziffert werden. Auf dieser Basis werden wir dem Stadtrat ein Konzept zur Ausweisung von Trinkwasserbrunnen vorschlagen. Auch aktuell hat uns das Referat für Gesundheit und Umwelt dieses abgestimmte Vorgehen bestätigt.
Damit kann Ihrem Antrag nur nach den vorstehenden Maßgaben entsprochen werden.
Wir bitten, von den Ausführungen Kenntnis zu nehmen und gehen davon aus, dass die Angelegenheit damit abgeschlossen ist.