Das NS-Dokumentationszentrum München, Brienner Straße 34, zeigt am Montag, 10. April, um 19 Uhr den Film „Zlocin nad zlocinima / Das Größte aller Verbrechen“ der Journalistin Mira Lolic Mocevic (in serbischer Sprache mit deutschen Untertiteln). Im Anschluss an den Film spricht der Historiker Dr. Dario Vidojkovic mit der Regisseurin. Der Eintritt ist frei. Mira Lolic Mocevic befasst sich seit Jahren mit der Vergangenheit ihres Heimatlandes Bosnien und lässt in dem Dokumentarfilm „Zlocin nad zlocinima“ Überlebende des Ustascha-Genozids zu Wort kommen, die als Kinder nach Jasenovac verschleppt wurden. In Deutschland ist dieser Massenmord im ehemaligen Jugoslawien bislang wenig bekannt: Kurz nach dem Überfall auf Jugoslawien wurde am 10. April 1941 der Unabhängige Staat Kroatien von Seiten der Ustascha proklamiert. Umgehend begann die Verfolgung der „Nicht-Kroaten“, die zu dem Genozid an Serben, Juden, Sinti und Roma führte. Symbol dafür war das Vernichtungslager Jasenovac, das so genannte „Auschwitz des Balkans“. Doch anders als in Auschwitz wurde Jasenovac nicht von Deutschen, sondern von der kroatischen Ustascha befehligt. Auch fand hier keine „industrielle Vernichtung“ statt. Die hunderttausenden Serben, Juden, Sinti und Roma wurden zum Teil auf primitive und rituelle Weise ermordet, mit Vorschlaghammern, Spaten, Äxten, lebendig verbrannt oder in der Save ertränkt. In Jasenovac wurden auch etwa 20.000 serbische Kinder ermordet, allein in Jastrebarsko, dem einzigen Kinderlager in ganz Europa, kamen mehrere hundert von ihnen um.