Das Valentin-Karlstadt-Musäum veranstaltet am Donnerstag, 14. Juni, ab 19.30 Uhr gemeinsam mit der „Saubande“, sprich dem Valentin-Karlstadt-Förderverein, ein Sommerfest im Innenhof des Isartors. Diese Veranstaltung ist dem 70. Todestag von Karl Valentin gewidmet und mit einer Ausstellungseröffnung „Karl Valentins Filme“ von Peter Syr im Innenhof verbunden. Zur Eröffnung spricht Stadtrat Marian Offman (CSU-Fraktion) in Vertretung des Oberbürgermeisters ein Grußwort.
Mit einer Fülle an Szenenbildern aus 29 Filmen und Fragmenten zu Karl Valentins Filmen und Erläuterungen ist erstmals sein umfassendes filmisches Werk in einer Ausstellung dargestellt. Nach einem kurzen Bühnenprogramm mit Maria Peschek, Helmut Dauner, Bele Turba und Holger Paetz werden die Stummfilme von Karl Valentin gezeigt, begleitet mit Livemusik, gespielt von der Hochzeitkapelle. Der Eintritt zum Sommerfest ist frei. Die Ausstellung ist wetterfest für das Publikum im öffentlichen Raum installiert und bis 9. Oktober zu besichtigen.
Karl Valentin war nicht nur ein genialer Komiker, Satiriker und Volkssänger, er war auch einer der Pioniere des deutschen Films. Schon sehr früh (1911/12) erkannte er, welche Möglichkeiten sich für seine Kunst durch den Film eröffneten. Er verfilmte nicht nur viele seiner Bühnenprogramme, er ging auch neue Wege des damals neuen Mediums. Er schuf brillante Komödien, aber auch Filme wie „Die Erbschaft“, die als Sozialsatire von den Nationalsozialisten wegen „Elendstendenzen“ verboten wurden. Er beeinflusste die Arbeit von Bert Brecht nachhaltig. Ihr gemeinsamer Film „Mysterien eines Frisiersalons“ fand einen neuen Stil, den man als absurd-dadaistisch bezeichnen könnte. Valentin arbeitete mit Regisseuren wie Erich Engel und Max Ophüls zusammen.
Zu allen 29 Filmen und einigen Fragmenten haben Michael Schulte und Peter Syr 1978 das Buch „Karl Valentins Filme“ veröffentlicht. Es kann heute als Standardwerk bezeichnet werden.
Peter Syr, der im Buch für die Herausgabe der Originalfotos der Filmsequenzen verantwortlich war, hatte dafür einen besonderen Apparat kon- struiert, mit dem er hochwertige Einzelbilder aus der Kopie aufnehmen konnte. Informationen unter www.valentin-musaeum.de. (Siehe auch unter Terminhinweise)