Die Geburtstagsglückwünsche der Stadt übermittelte Oberbürgermeister Dieter Reiter jetzt dem ehemaligen Geschäftsführer der Bavaria Filmstudios Professor Dr. Günter Rohrbach: „Zu Ihrem 90. Geburtstag gratuliere ich Ihnen im Namen der Landeshauptstadt München und persönlich sehr herzlich.
Ich möchte diesen Anlass nutzen und Ihnen für Ihre herausragende Lebensleistung, welche insbesondere der Film- und Medienstadt München zugute gekommen ist, danken.
Als Geschäftsführer der Bavaria Filmstudios in Geiselgasteig prägten Sie ab 1979 die Filmgeschichte dieser Stadt entscheidend mit. Ob das ,Das Boot‘ in der Regie von Wolfgang Petersen, Helmut Dietls ,Schtonk‘ oder Loriots ,Ödipussi‘ – alle diese Filme sind mit Ihrem Namen aufs engste verbunden und haben zugleich das Renommee Münchens als Filmmetropole in die ganze Welt hinausgetragen.
Das jahrzehntelange Engagement für den Film reicht aber weit über Ihr Schaffen als Produzent hinaus. So waren Sie Mitinitiator und Mitbegründer der Deutschen Filmakademie und hatten gemeinsam mit Senta Berger von 2003 bis 2010 auch deren erste Präsidentschaft inne. Seitdem trägt die Akademie wesentlich zur Bündelung der kreativen Kräfte in Deutschland bei und ist die Stimme der Film- und Fernsehschaffenden in der Öffentlichkeit.
Durch Ihre Lehrtätigkeit haben Sie sich außerdem stets für den filmischen Nachwuchs eingesetzt. Dies begann schon während Ihres Wirkens als Filmredakteur, Fernsehspielleiter und Programmchef beim WDR in Köln, wo sie vielen in München ansässigen jungen Regietalenten die Chance gaben, in Kooperation mit dem Fernsehen ihre ersten Filme zu drehen. Sie wurden damit zu einem der wichtigsten Wegbereiter des ,Neuen Deutschen Filmes‘. In dieser Zeit haben Sie späteren Regie-Größen wie Rainer Werner Fassbinder, Werner Herzog, Edgar Reitz, Volker Schlöndorff, Margarete von Trotta und Wim Wenders zu ihrem künstlerischen Durchbruch verholfen.
Ihr Engagement zum Wohle Münchens als Filmstadt hat die Landeshauptstadt mit der Verleihung des Kulturellen Ehrenpreises 2017, der höchsten städtischen Auszeichnung im Kulturbereich, gewürdigt, nachdem Sie bereits 2007 mit dem Filmpreis für Ihre Verdienste geehrt worden waren. Wer Sie bei der Verleihung im vergangenen Februar im Kreise Ihrer etwas jüngeren Filmkollegen Alexander Kluge und Edgar Reitz erlebt hat, kann sich sicher sein, dass Sie dem deutschen Film auch weiterhin wichtige Impulse geben werden.
Ich wünsche Ihnen weiterhin alles erdenklich Gute, viel Kraft und Energie für Ihre weiteren Pläne, vor allem aber Gesundheit und persönliches Wohlergehen.“