Kreative Köpfe findet man nicht nur in Berliner Hinterhöfen oder im Silicon Valley, sondern auch bei der Münchner Stadtverwaltung: Einen Feuerwehrmann, der einen Rettungsschlauch erfindet. Friedhofsverwalter, die aus altem Holz Urnenstelen schnitzen. Um diese und andere Ideengeber zu ehren, hat die Stadtspitze auch dieses Jahr wieder rund 100 städtische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu einer Feier in den Ratskeller eingeladen. Am heutigen Freitag, 9. Februar, begrüßten Bürgermeister Josef Schmid und Personal- und Organisationsreferent Dr. Alexander Dietrich die findigen Beschäftigten der Stadt – und ließen sich die eine oder andere gute Idee noch einmal „live“ erklären.
„Ich freue mich, die Ideenbörse auch dieses Jahr wieder begleiten zu dürfen“, sagte Bürgermeister Josef Schmid. „Denn ich bin immer wieder gespannt und überrascht, was unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfunden oder verbessert haben.“
Die für 2017 errechneten Kosteneinsparungen durch die von den städtischen Beschäftigten eingereichten Vorschläge belaufen sich auf knapp 75.000 Euro nur im ersten Jahr. Denn einige der Ideen haben über mehrere Jahre hinweg monetäre Auswirkungen. Neben den Einsparungen für die Landeshauptstadt hat die „Ideenbörse“ aber auch für die Ideengeberinnen und Ideengeber einen positiven Nebeneffekt: Je nach Bewertung (durch eine eigens dafür zuständige Kommission) gibt es nämlich für die städtischen Beschäftigten Geldprämien zwischen 50 und 20.500 Euro. Matthias Kallix, Ausbilder bei der Feuerwehr, hat beispielsweise 400 Euro Prämie bekommen, weil er einen neuen Rettungsschlauch entwickelt hat. Um Personen vor dem Ertrinken in Flüssen zu retten, hat der Feuerwehrmann einfach einen typischen Lösch-Schlauch zu einem mit Druckluft gefüllten schwimmenden Rettungsschlauch umfunktioniert. Einen ähnlich simplen, aber effektiven Verbesserungsvorschlag entwickelten drei Mitarbeiter des Waldfriedhofs: Urnen, die für die Angehörigen in Räumen zur Verabschiedung aufgebahrt werden, stehen auf sogenannten „Urnenstelen“. Diese Säulen können normalerweise bei entsprechenden Herstellern für relativ viel Geld bestellt werden. Die Ideen-Einreichergruppe um Friedhofsverwalter Georg Baak kam jedoch auf eine kostengünstigere Idee: Bei den zahlreichen Stürmen der letzten Jahre knickten direkt auf dem Waldfriedhof immer wieder große Bäume um. Deren Holz eignet sich hervorragend, daraus die benötigten Urnenstelen zu bauen beziehungsweise zu schnitzen. Gesagt, getan – und so kann sich die städtische Friedhofsverwaltung jährlich zirka 4.000 Euro sparen. Die Einreicher wiederum bekamen eine Prämie von zusammen rund 1.200 Euro.
Insgesamt wurden so letztes Jahr 41.300 Euro an Prämien für die städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgeschüttet. „Damit haben wir als Stadt eine klassische Win-win-Situation“, sagt Personalchef Dr. Alexander Dietrich.
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