Im Rahmen einer Ringvorlesung der Ludwig-Maximilians Universität München (LMU) zum Thema „Frankensteins Erbe: Künstlerische Produktion und künstliche Reproduktion“ zeigt das Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, am Donnerstag, 11. Januar, um 19 Uhr in der Reihe der Veranstaltung „Open Scene“ das Stummfilm-Serial „Homunculus“ aus dem Jahr 1916. Der Film-Marathon über 196 Minuten wird von Richard Siedhoff live am Flügel begleitet. Fabienne Liptay und Stefan Drößler halten eine Einführung.
Die sechsteilige Serie „Homunculus“, in der ein künstlich geschaffener Mensch vergeblich Liebe sucht und dann voller Hass Zerstörung über die Welt bringt, gehört zu den großen Werken des deutschen Stummfilms, die als verloren galten. In ihr werden Motive der Frankenstein-Geschichte und unmittelbare Erfahrungen der Katastrophe des Ersten Weltkriegs verarbeitet und Formen und Motive des expressionistischen Films der 1920er Jahre vorweggenommen.
Im Finale steht Homunculus sich selbst gegenüber: Einem zweiten künstlichen Menschen, der geschaffen wurde, um den ersten zu vernichten. In jahrelanger Arbeit hat das Filmmuseum München Filmfragmente, Dokumente und Fotos gesammelt, so dass eine Rekonstruktion aller sechs Teile präsentiert werden kann.
Der Eintritt kostet 6, ermäßigt 5 Euro. Telefonische Kartenreservierungen sind unter der Telefonnummer 2 33-9 64 50 möglich.