Wie steht es 100 Jahre nach der Einführung des Wahlrechts für Frauen um die Gleichberechtigung der Frauen in Deutschland? Die Monacensia im Hildebrandhaus, Maria-Theresia-Straße 23, lädt am Montag, 7. Mai, 19 Uhr, zu einem moderierten Podiumsgespräch „Vor 100 Jahren / In 100 Jahren?“ein. Gesprächsteilnehmerinnen sind Susanne Kinnebrock, Professorin für Kommunikationswissenschaften an der Universität Augsburg, Christa Weigl-Schneider, Fachanwältin für Familienrecht und erste Vorsitzende des Vereins für Fraueninteressen, Pinar Karabulut, freie Regisseurin, die in diesem Sommer am Münchner Volkstheater „LORCA!“ zeigt, ein Stück über die Frauenfiguren im Werk von Federico García Lorca, und Nicole Lassal, Leiterin der Gleichstellungsstelle für Frauen der Landeshauptstadt München. Moderatorin ist Jutta Prediger vom Bayerischen Rundfunk. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung per E-Mail an monacensia. programm@muenchen.de ist erforderlich.
Mit der Einführung des Wahlrechts für Frauen 1918 erlangte die weibliche Bevölkerung in Deutschland staatsbürgerliche Gleichberechtigung. 90 Prozent der Frauen machten erstmals von ihrem Stimmrecht Gebrauch, 37 weibliche Abgeordnete zogen in die Weimarer Nationalversammlung ein. Das Wahlrecht war ein entscheidender Bestandteil im Kampf um das Recht der Frau auf Bildung und Beruf, finanzielle Unabhängigkeit und gleichberechtigte Entlohnung. Heutzutage ist das Wahlrecht der Frauen in Deutschland und Europa eine Selbstverständlichkeit. In der Politik sind Frauen jedoch immer noch in der Minderheit und auch hinsichtlich der Entlohnung oder in den Führungsriegen der Privatwirtschaft sind nach wie vor genderspezifische Differenzen zu verzeichnen. Brauchen wir weitere 100 Jahre, bis die beiden Geschlechter gleich gestellt sind?
Diese Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Europe Direct Informationszentrum München statt, im Begleitprogramm zur Ausstellung „Evas Töchter. Münchner Schriftstellerinnen und die moderne Frauenbewegung 1894-1933“, die noch bis 16. September in der Monacensia im Hildebrandhaus zu sehen ist. Infos unter http://www.muenchner-stadtbibliothek.de/monacensia.