Öffentlicher Nahverkehr: S-Bahn und Regionalzüge auch nach dem Oktoberfest verstärken
Antrag Stadtrats-Mitglieder Dr. Wolfgang Heubisch, Dr. Michael Mattar, Gabriele Neff, Thomas Ranft und Wolfgang Zeilnhofer (Fraktion FDP – HUT) vom 19.9.2017
Antwort Bürgermeister Josef Schmid, Leiter des Referats für Arbeit und Wirtschaft:
In Ihrem Antrag fordern Sie einen Bericht über die Auswirkungen der erweiterten Angebote von S-Bahnen und Regionalzügen während des Oktoberfestes 2017. Darin soll dargestellt werden, welche dieser erweiterten ÖPNV-Angebote nach dem Oktoberfest, angepasst an den täglichen Bedarf, fortgeführt werden können, um zur dringenden Entlastung des Individualverkehrs und zur weiteren Verbesserung der Luftqualität beizutragen.
Ihr Einverständnis vorausgesetzt, erlaube ich mir, Ihren Antrag anstelle einer Stadtratsvorlage als Brief zu beantworten.
Die DB AG und die Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH, in deren Zuständigkeitsbereich die Fahrplangestaltung von S-Bahnen und Regionalzügen fällt, wurden um Prüfung und Stellungnahme gebeten.
Die DB Regio AG/S-Bahn München teilte Folgendes mit:
„Außerhalb des Oktoberfestes setzt nach 23 Uhr die planmäßige Reduzierung auf einen 40-Minuten-Takt bis zum jeweiligen Linienendpunkt ein. Um im Zeitraum des Oktoberfestes dem erhöhten Fahrgastaufkommen gerecht zu werden und die Festbesucher gezielt auf den ÖPNV zu lenken, wird während des Oktoberfestes auf die Taktreduzierung verzichtet und im sogenannten verstädterten Bereich (dazu gehören u.a. Dachau Bf, Maisach, Grafrath, Markt Schwaben und Deisenhofen) bis etwa 0.30 Uhr ab Innenstadt ein 20-Minuten-Takt angeboten. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH (BEG) bestellt diesen zusätzlichen S-Bahn-Verkehr bei der S-Bahn München.
Dieses erhöhte Fahrgastaufkommen ist im Zeitraum außerhalb des Oktoberfestes nach unserer Einschätzung nur punktuell gegeben. Bei publikumsstarken Veranstaltungen während des Jahres, wie beispielsweise der Langen Nacht der Musik, Münchner Museennacht oder Einkaufsnacht, findet in Abstimmung und mittels Bestellung durch die BEG eine entsprechende Taktverdichtung statt.“Darüber hinaus wurde die Stellungnahme der Bayerischen Eisenbahngesellschaft mbH (BEG) eingeholt, welche sich wie folgt äußerte:
„Die angesprochenen Oktoberfest-Sonderzüge aus Nürnberg, Würzburg, Donauwörth, Augsburg, Ulm und Kempten nach München, vormittags stadteinwärts und am frühen Abend stadtauswärts, ergänzen das ohnehin mindestens stündliche Angebot an Regionalzügen und dienen insbesondere dazu, das deutlich erhöhte Verkehrsaufkommen zu bewältigen. Außerhalb der Oktoberfest-Wochenenden würden diese Züge wenig Nutzen bringen.
Die zusätzlichen S-Bahn-Fahrten verdichten den ab ca. 23.30 Uhr üblichen 40-Minuten-Takt während der Zeit des Oktoberfestes ca. 1 Stunde länger im stadtnahen Bereich zu einem 20-Minuten-Takt. Nur so kann das zum Betriebsschluss der Festzelte und Fahrgeschäfte gegen Mitternacht extrem hohe Fahrgastaufkommen an der Hackerbrücke bewältigt werden. Außerhalb der Zeit des Oktoberfestes können wir jedoch angesichts der am späten Abend eher geringen Nachfrage und angesichts der begrenzten finanziellen Mittel, die dem Freistaat für die Bestellung zusätzlicher Zugleistungen zur Verfügung stehen, einer Ausweitung des Fahrtenangebotes der S-Bahn analog zum Oktoberfest-Fahrplan nicht nähertreten.“
Daneben übermittelte die Münchner Verkehrsgesellschaft mbH (MVG) ihren Erfahrungsbericht zum Oktoberfest 2017 (Anlage), in dem neben dem zusätzlichen Angebot der MVG auf Aspekte wie erhöhtes Fahrgastaufkommen und Fahrgastlenkung eingegangen wird.
Ich bitte Sie, von den vorstehenden Ausführungen Kenntnis zu nehmen und hoffe, dass Ihr Antrag zufriedenstellend beantwortet ist und als erledigt gelten darf.
Die Anlage zur Antwort kann abgerufen werden unter: https://www.ris-muenchen.de/RII/RII/DOK/ANTRAG/4964945.pdf