Das Bootfahren auf der Isar erfreut sich im Sommer großer Beliebtheit. Damit die Bootstour auch wirklich genossen werden kann und sich niemand unnötigerweise in Gefahr bringt, gibt das Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) Hinweise, wie man sich richtig verhält.
Grundsätzlich gilt: Vorsicht beim Bootfahren
Auch bei strahlendem Sonnenschein und niedrigen Wasserständen ist besondere Vorsicht geboten. Strudel, Wasserwalzen, Wehranlagen sowie große Steine und Wurzeln unter der Wasseroberfläche sind vom Boot aus nicht immer erkennbar. Nach der geltenden Bade- und Bootverordnung ist das Bootfahren grundsätzlich nur bis zu den Bootshäusern auf Höhe der Thalkirchner Brücke erlaubt.
Auf die richtige Ausrüstung kommt es an
Die Isar ist und bleibt ein Wildfluss. Einfache Badeboote und Schwimminseln ohne Paddel sind ungeeignet. Das RGU empfiehlt darüber hinaus, immer eine Schwimmweste zu tragen, dies gilt besonders für Kinder. Auch Helme sind ein sinnvoller Schutz.
Achtung Hochwasser
Bei und nach Hochwasser – erkennbar an hohem Wasserstand, starker Strömung und trübem Wasser – sollte die Isar nicht mit Booten befahren werden. Geeignete Ausstiegsstellen können überflutet sein, angeschwemmtes Treibgut kann Boote beschädigen und das Paddeln erfordert wesentlich mehr Kraft. Auch die Verletzungsgefahr beim Schwimmen steigt, die Wasserqualität sinkt. Über die aktuellen Wasserstände kann man sich beim Hochwassernachrichtendienst online informieren unter www.hnd.bayern.de/pegel/isar.
Kein Alkohol
Für den uneingeschränkten Naturgenuss und zur eigenen Sicherheit und der von anderen sollte beim Baden und Bootfahren auf Alkohol verzichtet werden.
An den Umweltschutz denken
Der Freizeitraum Isar ist gleichzeitig Lebensraum zahlreicher Tiere und Pflanzen. Von Schilfbeständen und Flachwasserzonen, in denen Tiere ihre Brutplätze haben, muss Abstand gehalten werden.
Die Isar und ihr Ufer sollen sauber bleiben. Besucherinnen und Besucher sind aufgefordert, ihren Müll wieder mitzunehmen beziehungsweise in den vorhandenen Abfallbehältern zu entsorgen, sei es die kaputte Bootsausrüstung, Grillutensilien, Verpackungen oder Bierflaschen.
Aus naturschutzrechtlicher Sicht ist herauszustellen, dass der städtische Isarraum als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen ist, das sich im Landkreis München nach Norden und Süden fortsetzt. Am Flaucher und im Bereich der Museums- und Praterinsel hat die Isar ihren Wildflusscharakter bewahrt, was durch die bei Hochwasser immer wieder stattfindende Verlagerung der Kiesbänke sichtbar wird. Gehölzfreie Wiesenflächen im Hochwasserbett, magere und trockene Standorte an den Dämmen, artenreiche Gehölzsäume, an feuchte Verhältnisse angepasste auwaldartige Bestände bieten einer Vielzahl von zum Teil seltenen Tieren und Pflanzen Lebensraum. So findet sich zum Beispiel die Wasseramsel in den Bereichen, in denen das Wasser besonders sauber und beispielsweise durch kleine Abstürze auch besonders sauerstoffreich ist. In den Wäldern kommen sogar Orchideen vor.
Aus diesen Gründen ist es verboten, Veränderungen vorzunehmen, die geeignet sind, die Natur zu schädigen, den Naturgenuss zu beeinträchtigen oder das Landschaftsbild zu verunstalten.
Der Isarraum lädt zum Spazieren gehen, zum Verweilen, zum Beobachten und Entdecken, zur Muße und Erholung ein. Ein naturbewusstes Verhalten durch die Besucherinnen und Besucher ist notwendig und meist auch selbstverständlich, da sich nur so der hohe Wert des Isarraumes langfristig erhalten lässt.
Bei einer sehr intensiven Nutzung – wie an der Isar – ist es unumgänglich darauf zu achten, dass die Nutzung den Vorgaben der allgemein gültigen Bade- und Bootverordnung nicht entgegensteht.