In der nächsten Ausgabe der Reihe „Open Scene“ am Donnerstag, 18. April, 19 Uhr, zeigt das Münchner Filmmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, die neue Restaurierung von „Faust. Eine deutsche Volkssage“ von Friedrich Wilhelm Murnau – in der Fassung mit gereimten Zwischentiteln von Gerhard Hauptmann. Wie es dazu kam, erläutert Stefan Drößler vorab in seinem etwa 45-minütigen Vortrag „Lubitsch, Murnau, Faust und Hauptmann“. Anschließend wird der Stummfilm mit dem eingespielten Soundtrack von Richard Siedhoff gezeigt.
Inhalt: Um seine von der Pest bedrohten Mitbürger zu retten, verschreibt sich Faust dem Mephisto, der ihm Jugend, Reichtum und Macht schenkt. Der Liebe wegen verwünscht Faust seine ewige Jugend und wird erst im Tode befreit und entsühnt.
Die Produktion von F.W. Murnaus Filmklassiker „Faust“, einem Renommé-Projekt der Ufa, verlief keineswegs harmonisch: Der ursprünglich vorgesehene Regisseur Ludwig Berger wurde gegen F.W. Murnau ausgetauscht, die vorgesehene Hauptdarstellerin Lillian Gish sagte ab, Produzent Erich Pommer wurde während der Dreharbeiten entlassen, F.W. Murnau, Emil Jannings und der Komponist der vorgesehenen Begleitmusik Ernö Rapée reisten lange vor der offiziellen Premiere des Films ab, weil sie Engagements in den USA annahmen. Die von Gerhart Hauptmann verfassten Zwischentitel konnten nach Protesten von Drehbuchautor Hans Kyser nicht verwandt werden. Sie wurden 2018 in der Rekonstruktion des Filmmuseums München erstmals in den Film eingefügt.
Der Eintritt kostet 4 Euro, 3 Euro für Mitglieder des Fördervereins MFZ. Karten können vorbestellt werden unter Telefon 233-9 64 50.