Das Kreisverwaltungsreferat hat gemeinsam mit dem Polizeipräsidium München Verbesserungen für mehr Radverkehrssicherheit vorgestellt. Die laufende Optimierung der Verkehrssicherheit ist fester Teil der Arbeit im KVR.
„In den vergangenen 12 Monaten hat das KVR wieder eine Reihe von Verbesserungen bei der Führung des Radverkehrs angeordnet, etwa Roteinfärbungen und Lückenschlüsse im Radwegnetz, um die Sicherheit der Radfahrerinnen und Radfahrer zu erhöhen. Weitere Verbesserungen werden laufend geplant. Radfahrstreifen und Schutzstreifen auf der Fahrbahn erhöhen die Sicherheit und Sichtbarkeit des Radverkehrs erheblich. Sie sind wichtig, um das Ziel eines sicheren und gleichberechtigten Miteinanders auf Münchens Straßen zu erreichen“, sagt Kreisverwaltungsreferent Dr. Thomas Böhle.
Zu den unmittelbar anstehenden Projekten gehört der schrittweise Ausbau des Radwegenetzes entlang der Brienner Straße zwischen Stiglmaier- und Odeonsplatz. So wird die wichtige Radroute vom Rotkreuzplatz Richtung Innenstadt erheblich aufgewertet. Schutzstreifen und Radfahrstreifen auf der Fahrbahn machen die Radfahrerinnen und Radfahrer besser sichtbar, das bedeutet mehr Sicherheit. Die Bauphase für den ersten Abschnitt zwischen Stiglmaierplatz bis Königsplatz ist zwischen Mitte Juni und Mitte September geplant. Für den zweiten Abschnitt muss der Stadtrat noch mit der Möglichkeit von Ersatzparkplätzen am Wittelsbacherplatz befasst werden.
Die schmalen Radwege neben dem Gehweg entlang der Marsstraße werden durch beidseitige Radfahrstreifen auf der Fahrbahn ersetzt, um den bestehenden Engpass zu beseitigen und Verkehrssicherheitsdefizite zu beheben. Die Radfahrstreifen werden auf ihrer Gesamtlänge von jeweils mehr als einem halben Kilometer zu beiden Seiten der Marsstraße durchgehend in rotem Asphalt ausgeführt. Dabei handelt es sich um eine Premiere in München. Die Umsetzung hängt vom Verlauf der Fernwärme-Bauarbeiten ab, geplanter Beginn ist im August.
Mit weiteren Projekten soll der Stadtrat Ende Juni im Kreisverwaltungsausschuss befasst werden. Dazu gehören durchgängige Radverkehrsanlagen auf der Fahrbahn in beiden Richtungen entlang der Herzog-Heinrich-Straße, das Verlegen des Radwegs auf die Fahrbahn der Lindwurmstraße zwischen dem Sendlinger Kirchplatz und der Aberlestraße sowie beidseitige Radfahrstreifen auf der Fahrbahn der Schwanthalerstraße zwischen The- resienhöhe und Paul-Heyse-Straße. Bisher gibt es dort überhaupt keinen Radweg.
Seit 2. Mai hat die Kommunale Verkehrsüberwachung (KVÜ) fünf Streifenkräfte auf Pedelecs im Einsatz, um effizienter gegen Falschparker auf Radwegen vorzugehen. Die Fahrradstreifen kontrollieren regelmäßig und systematisch Fahrradrouten und können so besser Blockierer von Radwegen und Radschutzstreifen ahnden. Aufgabe ist das Freihalten viel genutzter Radrouten wie zum Beispiel Kapuzinerstraße, Oberanger, Rosenheimer Straße oder Schleißheimer Straße. Die Routen können am Stück mit dem Pedelec abgefahren werden.
In den ersten beiden Wochen haben die Fahrradstreifen bereits 302 Verwarnungsgelder erhoben sowie zusätzlich 112 Mal mündlich verwarnt und die Falschparker zur Weiterfahrt aufgefordert. Parkverstöße auf Radwegen kosten je nach Dauer und Grad der verursachten Behinderung ein Verwarnungsgeld zwischen 20 und 35 Euro.
Im Jahr 2018 hat die Kommunale Verkehrsüberwachung außerdem im Rahmen von weiter verstärkten Kontrollen 9.199 gebührenpflichtige Verwarnungen wegen Radfahrverstößen (Vorjahr: 6.675) ausgesprochen. Dabei handelt es sich vor allem um Verwarnungen wegen verbotswidrigem Radeln auf Gehwegen (10 Euro) sowie das verbotswidrige Radeln in Fußgängerzonen (15 Euro).
Ein wichtiger Schritt zur Umsetzung des neuen Verkehrssicherheitskonzepts mit der „Vision Zero“ liegt in der Verbesserung der Datengrundlage für die systematische Analyse von Unfalldaten. Die Daten werden von der Polizei erhoben, typisiert und für das Kreisverwaltungsreferat in einer Datenbank nutzbar gemacht. Im Zeitraum 2019/2020 wird ein dafür beauftragter Gutachter die Grundlagen für die detaillierte Analyse der polizeilichen Unfalldaten vorbereiten – als Ausgangspunkt für alle weiteren Maßnahmen.
Achtung Redaktionen: Die vollständige Pressemitteilung mit der Auflistung aller einzelnen durchgeführten und geplanten Infrastrukturmaßnahmen, Projekte und Aktionen sowie allen entschärften Gefahrenstellen gibt es als pdf auf www.t1p.de/radverkehr2019.