Transparenz auch bei MVG-Aufzügen!?
Anfrage Manuel Pretzl (CSU-Fraktion) vom 12.12.2019
Antwort Clemens Baumgärtner, Referent für Arbeit und Wirtschaft:
In Ihrer Anfrage vom 12.12.2019 führten Sie als Begründung aus: „Die Klagen über nicht funktionierende Aufzüge an U- und S-Bahnstationen reißen auch in München nicht ab. Entsprechende Stadtratsinitiativen werden immer mit Argument auf die hohe Zuverlässigkeit von über 95% beantwortet.
Mittlerweile liegen aber für die Aufzüge im Zuständigkeitsbereich der DG AG sensationelle Daten von BR Data, einer Einheit des Bayerischen Rundfunks, vor. Demnach wurden automatisch (!) alle fünf Minuten der Zustand der Aufzüge an DB-Stationen abgefragt. Die Auswertung des BR zeigt in der Tat deutschlandweit eine hohe Zuverlässigkeit. Viel entscheidender aus Nutzersicht ist jedoch, dass ‚Ausreißer‘ tagelang und sogar wochenlang nicht nutzbar sind. Damit ist insbesondere für Rollstuhlfahrer die jeweilige Station nicht benutzbar.
Leider liegen der Öffentlichkeit aus dem Zuständigkeitsbereich der MVG/ SWM keine derartigen Analysen vor.“
Wir haben hierzu die Stadtwerke München GmbH/Münchner Verkehrsgesellschaft mbH (SWM/MVG) um Stellungnahme gebeten. Zu den im Einzelnen gestellten Fragen hat diese Folgendes mitgeteilt:
Frage 1:
Ist für Dritte (z.B. BR Data) ein automatisierbarer Online-Zugriff auf die MVG-Aufzüge möglich? Gibt es hier eine offene Datenschnittstelle?
Antwort der SWM/MVG:
„Mit der webbasierten Lösung MVG zoom unter http://www.mvg-zoom.de/ können sich unsere Fahrgäste seit Dezember 2008 live über den Betriebszustand von Aufzügen und Fahrtreppen im U-Bahnbereich Münchens informieren.
Der von Ihnen beschriebene offene Schnittstellenzugriff auf Daten des MVG zoom, analog der API der DB Station&Service AG, ist aktuell nicht Gegenstand des Systems. Dies wurde aus Gründen der damit einhergehenden komplexen Anbindung externer Software nicht integriert.“
Frage 2:
Liegen der MVG/SWM interne, automatisch generierte Analysen zur Ausfalldauer ihrer Aufzüge und Fahrtreppen vor?
Antwort der SWM/MVG:
„Störungen werden durch das System unverzüglich und automatisch an die Leitstelle gemeldet. Eine automatische Analyse der konkreten Ausfalldauer eines einzelnen Aufzugs bzw. einer Fahrtreppe ist derzeit jedoch noch nicht integriert und wird im Bedarfsfall händisch abgefragt. Darüber hinaus erstellen die Leitsysteme automatisch Analysen zur allgemeinen Zuverlässigkeit der technischen Systeme.“
Frage 3:
Wie werden diese Informationen regelmäßig dem Stadtrat zugänglich gemacht?
Antwort der SWM/MVG:
„Seit 2019 ist die Verfügbarkeit von Aufzügen und Fahrtreppen Bestandteil des Effektiven Leistungscontrollings und wird dem Stadtrat auf diesem Weg unaufgefordert zur Kenntnis gebracht. Tiefer gehende Analysen, etwa zu konkreten einzelnen Aufzügen oder Fahrtreppen, können dem Stadtrat bei Bedarf gerne zur Verfügung gestellt werden.“
Ich hoffe, dass ich Ihre Fragen hiermit zufriedenstellend beantworten konnte.