Busse für den S-Bahnhalt Johanneskirchen mitplanen
Antrag Stadtrats-Mitglieder Andreas Babor, Sabine Bär, Fabian Ewald, Ul- rike Grimm, Hans Hammer, Heike Kainz, Winfried Kaum, Jens Luther, Veronika Mirlach, Manuel Pretzl, Alexander Reissl, Sebastian Schall, Professor Dr. Hans Theiss (CSU-Fraktion) vom 13.11.2020
Antwort Mobilitätsreferent Georg Dunkel:
Zunächst möchten wir um Entschuldigung bitten, dass Ihr Antrag nicht zu der geschäftsordnungsmäßigen Frist beantwortet werden konnte. Der Aufbau unseres neuen Referates ist weiterhin ein intensiver Prozess, der in Zeiten der Corona-Pandemie und Haushaltskonsolidierung umso anspruchsvoller ist.
In Ihrem Antrag fordern Sie, dass der Oberbürgermeister sich dafür einsetzt, dass „bei der viergleisigen Ausbaumaßnahme der Bahntrasse zwischen Daglfing und Johanneskirchen im Rahmen einer Gesamtplanung an der S-Bahnstation Johanneskirchen auch der Ausbau der Busstation und die damit verbunden zusätzlichen Buslinien mit eingeplant werden.“
Ihr Einverständnis vorausgesetzt, erlauben wir uns, Ihren Antrag als Brief zu beantworten.
Mit Beschluss der Vollversammlung des Stadtrats vom 3.3.2021 (Sitzungsvorlagen-Nr. 20-26/V 01848) zum Zwischenbericht Nahverkehrsplan wurde die Tram Cosimastraße – Johanneskirchen in die Kategorie „in Planung/ Bau“ des Nahverkehrsplans aufgenommen.
Im Rahmen einer solchen Planung wird grundsätzlich auch das jeweilige Busangebot mitbetrachtet. Allgemein gilt, dass insbesondere für die Feinerschließung von Quartieren Busse eine wichtige Rolle spielen.
Diese Einschätzung wird auch von den SWM/MVG geteilt, die uns auf Anfrage Folgendes mitgeteilt haben:
„Die MVG begrüßt den Antrag der CSU-Fraktion, dass im Zusammenhang mit dem Ausbau der S-Bahnstation Johanneskirchen auch eine zukunftsfähige Businfrastruktur berücksichtigt wird.
Tatsächlich beinhaltet das Gesamtkonzept der SWM/MVG rund um den S-Bahnhof Johanneskirchen nach wie vor Buslinien, deren Infrastruktur entsprechend ausgebaut und aufgewertet wird. Ziel der jetzigen Planungen für Tram und Bus ist es, das Konzept aufwärtskompatibel für einebedarfsgerechte Anbindung des neuen Entwicklungsgebiets im Münchner Nordosten zu gestalten.
Es ist im Allgemeinen darauf hinzuweisen, dass Busverkehre nicht in Konkurrenz zu einer Trambahn stehen, sondern dass gerade eine Ergänzung der beiden Systeme – mit Berücksichtigung der S-Bahn hier sogar drei Systeme – eine hohe Qualität der ÖPNV-Erschließung gewährleistet. Trambahnen haben u.a. durch eine höhere mittlere Reisegeschwindigkeit, höhere Fahrplanstabilität aufgrund von meist unabhängigen Gleiskörpern sowie einer größeren Kapazität der Fahrzeuge, entscheidende Vorteile gegenüber einer mit dem MIV geführten Buslinie, gerade wenn es um die Erschlie-ßung dicht bebauter Quartiere geht. Auf den nachfrageintensiven Achsen rechtfertigt der Nutzen einer leistungsfähigeren Trambahn durchaus den höheren Aufwand durch Bau und Betrieb. Der Buslinienverkehr bietet hingegen eine planerische Flexibilität, die ein schienengebundenes Verkehrsmittel nicht leisten kann und ergänzt dieses besonders in seiner Funktion der Feinerschließung.
Nicht zuletzt aus diesen Gründen wird in den Planungen zur Anbindung des S-Bahnhofs Johanneskirchen durch eine neue Tramstrecke auch eine zukunftsfähige Businfrastruktur berücksichtigt werden, womit eine bestmögliche Ausgangssituation für eine zukünftige Erschließung des Münchner Nordosten geschaffen wird.
Was die Planungen der Deutschen Bahn zum Umbau des S-Bahnhofs Johanneskirchen angeht, sind die SWM/MVG auf eine zukünftige Einbindung in das Projekt angewiesen, um eine bestmögliche Verzahnung und Umsteigesituation zwischen den unterschiedlichen ÖV-Systemen zu schaffen.“
Das Mobilitätsreferat steht sowohl mit den SWM/MVG als auch mit der Deutschen Bahn zu den genannten Projekten in Kontakt und wird diese Projekte auch weiterhin begleiten. Ziel dabei ist u.a. die Maßnahmen und die damit verbundenen verschiedenen Belange aufeinander abzustimmen. Ein erster Austausch der Beteiligten (SWM/MVG, DB und Stadtverwaltung) hat bereits im Herbst 2020 stattgefunden.
Das Mobilitätsreferat wird sich gemeinsam mit den SWM/MVG bei den weiteren Planungen dafür einsetzen, dass an der Station Johanneskirchen im Zuge des viergleisigen Ausbaus auch das Busangebot berücksichtigt und integriert wird.
Um Kenntnisnahme von den vorstehenden Ausführungen wird gebeten. Wir gehen davon aus, dass die Angelegenheit damit abgeschlossen ist.