Kampagne „Landeshauptstadt München – Hier lebt Inklusion“ III Gebärdensprachkurse für das Ehrenamt
Antrag Stadträtin Alexandra Gaßmann (CSU-Fraktion) vom 11.3.2021
Antwort Sozialreferentin Dorothee Schiwy:
Sie beantragen, dass die Landeshauptstadt München ehrenamtlich tätigen Münchner*innen Kurse anbietet, die den richtigen Umgang mit Menschen mit Hör- und Sprachbehinderung und Gebärdensprache vermitteln.
Ihr Einverständnis vorausgesetzt, teile ich Ihnen auf diesem Wege zu Ihrem Antrag vom 11.3.2021 Folgendes mit:
Zunächst möchte ich Ihnen dafür danken, dass Sie sich mit den gesellschaftlichen Fragen und sozialen Herausforderungen, die sich in unserer Stadt stellen, auseinandersetzen.
Wie Sie richtig beobachten, zeigt sich bei der täglichen Arbeit des Sozialreferats, dass die Bedarfslagen der Bürger*innen in München breit gestreut sind.
Vor dem Hintergrund der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention und dem damit verbundenen Inklusionsgedanken ist es uns als Landeshauptstadt ein Anliegen, auch der Gruppe der gehör- und sprachbeeinträchtigten Bürger*innen eine bessere Teilhabe an dem gesellschaftlichen Zusammenleben in unserer Stadt zu ermöglichen.
Innerhalb Münchens sind bereits zu dem von Ihnen geforderten Angebot vergleichbare Fortbildungsmöglichkeiten von freien Trägern wie beispielsweise dem Gehörlosenverband München und Umland e. V. und der Münchner Volkshochschule etabliert.
Nach der Einschätzung der Fachdienststellen gestaltet es sich deshalb hier mit Blick auf die aktuelle städtische Haushaltssituation sehr schwierig, ein vergleichbares Angebot durch die Landeshauptstadt München auf den Weg zu bringen.
Alternativ zu dem von Ihnen vorgeschlagenen Konzept bietet sich auch die Möglichkeit eines ehrenamtlichen Engagements im Rahmen des Sachgebiets Bürgerschaftliches Engagement im Sozialreferat an.Hier kann engagierten Bürger*innen, die sich explizit für die Personengruppe der gehör- und sprachbeeinträchtigten Menschen in München einsetzen wollen, eine Anlaufstelle geboten werden.
Im Rahmen eines Ehrenamts wird dort allen Interessierten die Möglichkeit gegeben, die für die von Ihnen im Rahmen Ihres Antrags beschriebene Unterstützung notwendigen Kompetenzen durch die Wahrnehmung entsprechender Fortbildungsangebote, wie beispielsweise von Gebärdensprachkursen, zu erwerben.
Auf diese Weise gelingt es ebenfalls, solche Engagements einkommensunabhängig für einen möglichst breiten Teil der Stadtbevölkerung zugänglich zu machen. Durch den im Sachgebiet angesiedelten Etat zur Erstattung von Auslagen für Ehrenamtliche können die Kosten der oben genannten Schulungen, die zur Durchführung eines solchen Engagements unerlässlich sind, übernommen werden.
Die auf diese Weise für die Landeshauptstadt München entstehenden Kosten stellen einen Bruchteil der Aufwendungen dar, die notwendig wären, um ein zu dem bereits bestehenden Angebot der oben genannten freien Träger vergleichbares Schulungsportfolio durch die Stadtverwaltung zu realisieren.
Aus diesen Überlegungen heraus ist es deshalb unsere Empfehlung, von der Einrichtung eines Angebotes, wie dem von Ihnen in Ihrem Antrag beschriebenen, abzusehen. Dem im Raum stehenden Bedarf kann unserer Einschätzung nach auch durch den Rückgriff auf bereits innerhalb der Stadtverwaltung und der freien Träger etablierter Strukturen begegnet werden.
Ich hoffe, auf Ihr Anliegen hinreichend eingegangen zu sein. Ich gehe davon aus, dass die Angelegenheit damit abgeschlossen ist.