Münchner Bodendenkmäler sichtbar machen
Antrag Stadtrats-Mitglieder Daniel Stanke, Markus Walbrunn und Iris Wassill (AfD) vom 5.3.2021
Antwort Referat für Stadtplanung und Bauordnung:
Mit Antrag vom 5.3.2021 fordern Sie, ein Konzept zur besseren Sichtbarmachung von Bodendenkmälern auf dem Gebiet der Landeshauptstadt zu erarbeiten und hierzu ggf. auch die Zusammenarbeit mit dem Bayer. Landesamt für Denkmalpflege und dem Freistaat Bayern zu suchen. Beispielsweise soll mit Informationstafeln am jeweiligen Standort auf die Bodendenkmäler hingewiesen und damit Anlaufstellen für Exkursionen lokaler Schulen oder Blickfänge für interessierte Passanten geschaffen werden.
Zu Ihrem Antrag vom 5.3.2021 dürfen wir Ihnen mitteilen, dass Ihr Anliegen bereits Gegenstand diverser Initiativen ist, die durch die Stadtverwaltung unterstützt werden:
Die Visualisierung stadtgeschichtlich bedeutender archäologischer Objekte ist immer wieder Gegenstand von Überlegungen, wie etwa bei den Stadtmauerfundamenten in der Westenriederstraße oder dem Stadtmauerlauf in der Sparkasse am Isartor. Darüber hinaus engagiert sich die Landeshauptstadt München bereits federführend bei der Erforschung, Analyse und öffentlichkeitswirksamen Veröffentlichung archäologischer Funde auf dem Stadtgebiet.
So wurde unter Beteiligung städtischer und staatlicher Stellen die durch die Landeshauptstadt München finanziell geförderte Arbeitsgemeinschaft „Archäologie München“ gebildet, die infolge der am Marienhof 2011/2012 und daraufhin an anderen Orten Münchens stattgefundenen Ausgrabungen gegründet wurde. Unter der Federführung der Archäologischen Staatssammlung München wirken hier das Kulturreferat, das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege und das Institut für Vor- und Frühgeschichte der Ludwig-Maximilians-Universität hinsichtlich der Verwaltung, Konservierung, Erschließung und wissenschaftlichen Beurteilung archäologischer Funde auf Münchner Stadtgebiet zusammen. Darüber hinaus sind auch die Untere Denkmalschutzbehörde, das Stadtarchiv München, das Münchner Stadtmuseum, die Staatssammlung für Anthropologie und Paläoanatomie und das Büro für Denkmalpflege Regensburg daran beteiligt. Neben der wissenschaftlichen Analyse ist zudem die öffentlichkeitswirksame Ausstellung der Funde und der damit verbundenen Erkenntnisse erklärtes Ziel der Arbeitsgemeinschaft. Durch die Tätigkeit dieses fach-kundigen Expertengremiums wird dem interessiertem Publikum im Zuge von Aus- und Vorstellungen an verschiedenen Orten der Stadt ein vertiefter Einblick in die Münchner Stadtgeschichte geboten, die insbesondere durch Funde im Zuge von Ausgrabungen an Bodendenkmälern Gestalt gewonnen hat. Hierdurch wird bereits ein wesentlicher Beitrag nicht nur zur öffentlichkeitsbezogenen Vermittlung, sondern darüber hinaus auch zur wissenschaftlichen Analyse und Aufbereitung archäologisch gewonnener Erkenntnisse mit stadtgeschichtlicher Bedeutung unter Beteiligung der Landeshauptstadt München geleistet. Weitere Informationen – insbesondere zu derzeitigen Forschungsgegenständen und Ausstellungen – sind unter dem Internetauftritt der Arbeitsgemeinschaft „Archäologie München“ zu finden: www.archaeologie-muenchen.de
Um Kenntnisnahme von den vorstehenden Ausführungen wird gebeten. Wir gehen davon aus, dass die Angelegenheit damit abgeschlossen ist.