Heute um 16 Uhr wird im Lernforum des NS-Dokumentationszentrums München, Max-Mannheimer-Platz 1, die Ausstellung „Die Deportationen aus München. Lebensgeschichten und letzte Bilder“ eröffnet. Die Koordinierungsstelle Erinnerungszeichen im Stadtarchiv München hat mit Schüler*innen des Städtischen Luisengymnasiums und des Wittelsbacher-Gymnasiums diese Ausstellung zur ersten Deportation der Münchner Jüdinnen und Juden nach Kaunas am 20. November 1941 entwickelt. Die im ersten Teil der Ausstellung gezeigten bedrückenden Bilder sind die letzten bekannten Aufnahmen der am 20. November 1941 nach Kaunas deportierten Frauen, Männer und Kinder. Die Bilder bedienen antijüdische Klischees und spiegeln den Blick der Täterinnen und Täter auf die wehrlosen Menschen wider. Sie sind an verschiedenen Tagen in der so genannten „Judensiedlung Milbertshofen“ in der Knorrstraße 148 aufgenommen worden. Dieses Barackenlager wurde Anfang 1941 als Wohnghetto für die Jüdinnen und Juden aus München errichtet und diente bis zu seiner Schließung im August 1942 als Sammelstelle für die Deportationen. Auf einigen der Bilder ist zu sehen, wie die Menschen in der Nacht zum Güterbahnhof Milbertshofen gebracht und dort in den wartenden Zug verladen werden.
Der zweite Teil der Ausstellung ist den berührenden Lebensgeschichten von fünf jüdischen Münchner*innen gewidmet, die die Gestapo am 20. November 1941 von München nach Kaunas deportierte, wo die SS sie fünf Tage später erschoss.
Das Lernzentrum im NS-Dokumentationszentrums München ist barrierefrei zu erreichen. Es gelten die 2G-Infektionsschutzmaßnahmen. Mehr Informationen unter http://www.ns-dokuzentrum-muenchen.de. Bis Freitag, 26. November, ist die Ausstellung im NS-Dokumentationszentrum zu sehen, im Anschluss wird sie an verschiedenen Schulen gezeigt.