Bürgermeisterin Verena Dietl, Sozialreferentin Dorothee Schiwy und die Geschäftsführerin von SOS Mediterranee Deutschland, Maike Röttger, rufen die Münchner Bürger*innen erneut auf, mit einer Spende zu helfen, Geflüchtete in Seenot vor dem Ertrinken zu retten. Denn noch immer stirbt im zentralen Mittelmeer alle sechs Stunden ein Mensch.
Bürgermeisterin Verena Dietl: „Noch immer fliehen viele Menschen aus Not über das Mittelmeer, um der Gewalt und Ausbeutung in ihren Heimatländern zu entkommen. Es ist oftmals ihr letzter Ausweg, ihr eigenes Leben und das ihrer Familien in Sicherheit zu bringen. Doch immer wieder endet diese Flucht tödlich. Lassen Sie uns nicht wegschauen, sondern helfen Sie, liebe Bürger*innen, mit Ihrer Spende, diesen Menschen die Rettung vor dem Ertrinken zu ermöglichen. Das Seenotrettungsschiff Ocean Viking steht bereit und benötigt regelmäßig finanzielle Unterstützung, um Schiffsbetrieb, Ausstattung und Personal für seine Einsätze zu bezahlen. Helfen Sie mit und spenden Sie für das Patenschiff der Landeshauptstadt München. Denn Leben retten ist ein Gebot der Solidarität.“ Spenden für die Seenotrettung sind willkommen unter http://sosmediterranee.de/muenchen-hilft.
Im Juni 2019 hat sich die Stadt München zum „sicheren Hafen“ für Geflüchtete erklärt und im Dezember 2019 die Patenschaft für das Seenotrettungsschiff Ocean Viking von SOS Mediterranee übernommen. Bei einem Spendenaufruf der Stadt München im vergangenen Jahr haben die Münchnerinnen und Münchner über 100.000 Euro für die zivile Seenotrettung im Mittelmeer gespendet – ein Riesenerfolg für die Seenotrettung. Auch in den Wintermonaten brechen immer wieder Menschen auf, um
über das zentrale Mittelmeer nach Europa zu flüchten. Meist fliehen die Kinder, Frauen und Männer über diese tödliche Fluchtroute, um den verheerenden Zuständen in Internierungslagern für Geflüchtete in Libyen zu entkommen. Mehr als 1.300 Menschen sind hierbei in diesem Jahr bereits gestorben, über 6.000 konnten von spendenfinanzierten Rettungsschiffen vor diesem Schicksal bewahrt werden.
Sozialreferentin Dorothee Schiwy: „Trotz und gerade während der Pandemie dürfen wir die Unterstützung von Flüchtlingen nicht aus den Augen verlieren. Ich appelliere deshalb auch an alle Bürger*innen, ein weiteres Mal für die Seenotrettung zu spenden und Menschen auf dem Mittelmeer nicht tatenlos ihrem Schicksal zu überlassen. Helfen Sie mit, Leben zu retten.“
Bereits im Februar 2020 war eine zehnköpfige Delegation mit Vertreter*innen des Stadtrats, der Stadtverwaltung und weiteren Fachexpert*innen nach Nordgriechenland gereist, um sich über die Verhältnisse und Rahmenbedingungen in den dortigen Flüchtlingslagern zu informieren und mögliche Hilfemaßnahmen zu prüfen. Als eines der Ergebnisse hat die Stadt beschlossen, bereits bei der Seenotrettung anzusetzen und SOS Mediterranee zu unterstützen.
Zu SOS Mediterranee
34.517 Menschen konnte die 2015 von dem deutschen Kapitän und Historiker Klaus Vogel gegründete zivile Seenotrettungsorganisation SOS Mediterranee bisher vor dem Ertrinken bewahren. Sie alle haben versucht, in seeuntauglichen Holz- oder Schlauchbooten über das zentrale Mittelmeer zu fliehen. Um ein Stück Menschlichkeit auf das Mittelmeer zurückzubringen und die humanitäre Krise etwas abzumildern, rettet SOS Mediterranee unter anderem mit der Ocean Viking Schiffbrüchige aus dem Meer. An Bord werden sie mit dem Nötigsten versorgt und medizinisch betreut. Maike Röttger, Geschäftsführerin von SOS Mediterranee Deutschland e.V.: „Anfang November haben zwei Rettungsschiffe, darunter die Ocean Viking, allein in vier Tagen mehr als 1.000 Menschen aus Seenot gerettet, aufgenommen und tagelang versorgt, bis sie endlich an einem sicheren Ort an Land gehen durften. Solange die EU kein europäisch organisiertes Seenotrettungsprogramm beschließt und umsetzt, sind die vom Ertrinken bedrohten Menschen auf die zivilen Rettungsschiffe angewiesen. Hierfür zählen wir auf die Mitmenschlichkeit und die Unterstützung der Zivilgesellschaft.“
SOS Mediterranee arbeitet in einem europäischen Verbund mit Teams in Deutschland, Frankreich, Italien und der Schweiz. Gemeinsam finanzieren die vier Sektionen seit Juli 2019 den Einsatz der Ocean Viking. Das zivile Rettungsschiff ist im Einsatz im zentralen Mittelmeer und fährt unter norwegischer Flagge. Die Rettungseinsätze werden durch Spenden finanziert. Weitere Informationen und Bilder zum Download finden sich online unter www.muenchen.de/seenotrettung.