Am kommenden Dienstag, 11. Mai, wäre die Münchner Ehrenbürgerin und Staatsministerin a.D. Professorin Dr. Hildegard Hamm-Brücher 100 Jahre alt geworden. Mit einer Kranzniederlegung an ihrem Grab im Waldfriedhof (Grabstätte Nr. 88-W-42) gedenkt die Landeshauptstadt München der engagierten Politikerin, Demokratin und unermüdlichen Kämpferin für die Freiheit.
Hildegard Brücher wurde am 11. Mai 1921 in Essen geboren und wuchs in Berlin und nach dem frühen Verlust ihrer Eltern bei der Großmutter in Dresden auf. 1937 musste sie ihre Schulausbildung unterbrechen, da ihre Großmutter Jüdin war. Während der NS-Diktatur studierte sie Chemie in München, wo sie auch persönliche Bekanntschaft mit Mitgliedern der „Weißen Rose“ machte. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging sie in die Politik – bereits 1948 kandidierte sie für den Münchner Stadtrat für die FDP und wurde die jüngste Münchner Stadträtin. Acht Jahre wirkte sie im Münchner Stadtrat mit am Wiederaufbau der Stadt. Ihre politische Karriere führte sie dann als Abgeordnete in den Bayerischen Landtag und in den Bundestag, als Staatssekretärin ins Hessische Kultusministerium, ins Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft und als Staatsministerin ins Auswärtige Amt.1994 war sie Kandidatin bei der Bundespräsidentenwahl. Der Landeshauptstadt München blieb Hamm-Brücher zeitlebens verbunden. 1995 wurde sie, als erste Frau, zur Münchner Ehrenbürgerin ernannt. Hildegard Hamm-Brüchers politisches Wirken war immer darauf ausgerichtet, die Bürger*innen, auch und gerade die Jüngeren, darin zu bestärken, für die demokratischen Grundwerte einzustehen und sich aktiv für die Freiheit jedes Einzelnen und den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft einzusetzen. Diesem Zweck dient auch die von ihr 2010 initiierte und mit einem Grundstockvermögen ausgestattete Stiftung „Münchner Bürgerpreis für Demokratie – gegen Vergessen“, die vom Kulturreferat der Landeshauptstadt verwaltet und deren Preis in diesem Jahr zum sechsten Mal vergeben wird.
Hildegard Hamm-Brücher bleibt auch nach ihrem Tod im Dezember 2016 unvergessen. Seit 2018 ist eine Straße im Stadtbezirk Aubing-Lochhausen-Langwied nach ihr benannt.