Der Earth Day steht in diesem Jahr unter dem Motto „Deine Kleider machen Leute“, und München hat vorgearbeitet: Seit 2013 ist die Landeshauptstadt Teil der Kampagne „Fairtrade-Town“ und stellt in diesem Rahmen vielfältige Informations- und Serviceangebote bereit. Ein wichtiger Bereich ist dabei nachhaltige Mode.
Billig produzierte Wegwerfmode ist weltweit zum Trend geworden. Darunter leidet nicht nur die Umwelt, auch die Arbeitsbedingungen in den Herstellungsbetrieben sind oft unhaltbar.
Christine Kugler, Referentin für Klima und Umweltschutz: „Die Nachfrage nach Konsumgütern jeder Art, darunter auch Kleidungsstücken, steigt immer schneller. Die Kriterien fairen Handels und nachhaltiger Produktion spielen dabei leider oft keine Rolle. Der Earth Day in diesem Jahr bietet einen ausgezeichneten Rahmen, die Öffentlichkeit noch mehr für dieses Thema zu sensibilisieren“.
Die durch die Landeshauptstadt München geförderten Angebote zivilgesellschaftlicher Organisationen sind umfassend und reichen von Onlinetools, wie dem interaktiven Verzeichnis nachhaltiger Shops im Münchner Stadtgebiet (www.muenchen-fair.de), in dem vom Second-Hand-Laden um die Ecke bis hin zur schicken Fair Trade-Boutique keine Wünsche offenbleiben, bis zum Projekt „Orte des Wandels“, das Interessierten in nachhaltigen Stadtrundgängen zu verschiedenen Themen einen neuen Blick auf ihr Viertel ermöglicht (https://commitmuenchen.com/orte-des-wandels). Vortragsveranstaltungen ergänzen das Portfolio: Am 11. Mai spricht beispielsweise Journalist, Buchautor und Aktivist Frank Herrmann im Weltladen Haidhausen in der Weißenburger Straße zum Thema „Ultra Fast Fashion: Schluss mit der Wegwerfmode!“.
Auch in der Stadtverwaltung selbst ist Nachhaltigkeit seit inzwischen 20 Jahren ein Thema. 2016 erging beispielsweise der Beschluss, die städtische Berufsfeuerwehr nur noch mit fair und ökologisch produzierter Schutzausrüstung auszustatten.
„Der erste Stadtratsbeschluss zu sauberer und fairer Beschaffung erging 2002. Damals hat sich die Landeshauptstadt München verpflichtet, keine Produkte aus ausbeuterischer Kinderarbeit mehr zu beziehen. Das war der erste Schritt zum Titel ,Fairtrade-Town‘, aber seitdem ist viel passiert“, erklärt Christine Kugler. Seit 2011 stellen strenge soziale und ökologische Kriterien einen zentralen Bestandteil des Beschaffungskonzepts bei der Landeshauptstadt München dar.
München hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2035 klimaneutral zu werden. Nachhaltigkeit ist eine wichtige Säule auf diesem Weg und eine neue Handlungsstrategie zur Einsparung wertvoller Ressourcen ist dafür dringend nötig. Die Modeindustrie ist derzeit weltweit einer der größten Ressourcenverbraucher. Fair und ökologisch produzierte Mode trägt somit aktiv und unmittelbar zum Klimaschutz bei.