Am Donnerstag, 15. Juni, 19 Uhr, findet im Münchner Filmmuseum, Sankt-Jakobs-Platz 1, das nächste „Zuschauerkino“ statt. Der vom Förderverein Münchner Filmzentrum e.V. (MFZ) organisierte Kurzfilmabend bietet Filmenthusiast*innen aller Art die Gelegenheit, ihre Werke einmal auf der Kinoleinwand zu präsentieren. Aus den diesjährigen Einreichungen hat das MFZ 12 Kurzfilme ausgewählt und ein abwechslungsreiches Programm mit einer Gesamtdauer von etwa 90 Minuten zusammengestellt. Die geladenen Filmemacher*innen stellen ihren Film persönlich im Kino vor. Auch diesmal ist beim „Zuschauerkino“ wieder eine breite Vielfalt an Themen, Formen und Inhalten vertreten: Die Zuschauer*innen wandeln auf den Spuren eines Nobelpreisträgers auf Kuba („Buenos Dias Señor Hemingway!“) und begleiten ein Knochengerüst auf seinen abenteuerlichen Streifzügen („Skelett mit Hut“). Der Film „Fluss“ lässt die Zuschauer*innen in eine ganz eigene Welt voller wabernder Mikrostrukturen abtauchen, die sich ständig auf geradezu magische Weise verändern und dabei allerlei, von Licht durchflutete Blautöne entstehen lassen.
Gleich in zwei Filmen stellen sich Jugendliche die Jahrtausende alte Frage, was eigentlich (wahre) Schönheit ausmacht („Bella Bellezza“ sowie „Sechs Antworten“). In „Sirène“ führt eine zufällige Begegnung in einem Aquarienladen zu einem besonderen Moment zwischen zwei jungen Menschen, die durch ihre spontane Interaktion für eine kurze Zeit einen Raum unerwarteter Zweisamkeit erleben. Und in „Lost On You“ leben zwei von Liebeskummer geplagte Freundinnen beim gemeinsamen Tanzen in der freien Natur das Auf und Ab ihrer Emotionen aus.
Dass das Kino auch ein angsteinflößender Ort sein kann, zeigt der Film „Kah‘s Nightmare“ mit hohem Gruselfaktor. Aber auch für Radlfahrende geht’s auf den Münchner Straßen oft unnötig gefährlich zu, wie es die kleine Leonie im Film „Das muss doch besser gehen!“ erlebt. Und manchmal führt schon eine an sich harmlose Kleinigkeit zu einem Kipp-Punkt, der das Vertraute um uns herum auf einmal ganz fremd erscheinen lässt („Zwei Liebende“).
Auch im schönen München können Zugezogene ihre ursprüngliche Heimat vermissen und sich einsam und verloren fühlen („Oblivion Poem“). Aber nicht nur in solchen Momenten kann sich die Zeitwahrnehmung ändern – oder auf eine neue Art und Weise bewusstwerden („Blaue Stunde“). Immer wieder innovativ zeigt sich das Genre Musikvideo, auch indem es neue Gedanken- und Erlebniswelten eröffnet. Diesmal erkunden Zuschauer*innen – begleitet von Avantgarde-Elektro-Pop-Jazz-Klängen – einen fremden Planeten und bezeugen eine Begegnung der ganz anderen Art („Silicone Hearts“).
Die Moderation des Kurzfilmabends übernehmen Idún Zillmann (MFZ) und Christoph Michel (Filmmuseum). Nach der Vorstellung lädt das MFZ Filmemacher*innen und Publikum zu einem Get Together mit Umtrunk in den 1. Stock des Filmmuseums ein, um sich auszutauschen und zu vernetzen. Alle Filme sind vom 16. Juni bis zum 2. Juli kostenlos abrufbar unter vimeo.com/filmmuseummuenchen.
Der Eintritt kostet 4 Euro beziehungsweise 3 Euro bei Mitgliedschaft im Förderverein MFZ. Vorverkauf ist sieben Tage im Voraus online oder an der Abendkasse möglich, die 60 Minuten vor Vorstellungsbeginn öffnet. Es gibt keine Reservierungen.
Das Kino des Filmmuseums ist rollstuhlgerecht zugänglich und mit einer Induktionsschleife für Hörgeschädigte ausgestattet.