NS-Dokuzentrum: Gespräch „Witnessing – Drawing – Remembering“
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Rathaus Umschau 110 / 2023, veröffentlicht am 13.06.2023
Am Freitag, 16. Juni, 19 Uhr, findet das Gespräch „Witnessing – Drawing – Remembering“ im NS-Dokumentationszentrum München, Max-Mannheimer-Platz 1, statt.
„But I Live (New Jewish Press, 2022)“, ein Nominierter für den diesjährigen Eisner Award, zeigt eindrucksvoll, wie das Erinnern von einem co-kreativen Moment der Kommunikation – und manchmal der Stille – sowie von kontinuierlicher emotionaler Stärke abhängt. Vier kindliche Überlebende des Holocaust (David Schaffer, Nico und Rolf Kamp, Emmie Arbel) haben ihre Geschichten drei Graphic Novel-Autoren (Miriam Libicki, Gilad Seliktar, Barbara Yelin) erzählt, und die Historikerin Charlotte Schallié hat sie zu einem einzigartigen und nachdenklichen Buch über Erinnerung, Trauma und Zeugenschaft verarbeitet.
Schallié spricht mit der in München lebenden Künstlerin Barbara Yelin, die in der Sammlung „But I Live“ die Geschichte von Emmie Arbel gezeichnet hat. Sie blicken auf den kreativen und historiographischen Prozess zurück und teilen die Erfahrungen aus ihrer individuellen beruflichen Sicht. In der Diskussion über die praktischen, emotionalen und theoretischen Herausforderungen der Zusammenarbeit wird das Gespräch auch Perspektiven für zukünftige Projekte und neue Wege der grafischen Gedächtnisarbeit eröffnen. Dort, wo Oral History und grafische Erzählungen aufeinandertreffen, sind neue Ansätze zur Vergangenheit entstanden – dies birgt wohl ein bemerkenswertes Potenzial für Erinnerung und Bildung; vor allem, da die Zeit nach den Zeugen näher rückt.
Das Podiumsgespräch findet im Rahmen der internationalen Konferenz „HistorioGRAPHICS“ statt. Drawing the Past in Comics findet vom 15. bis 17. Juni im Amerikahaus München statt.
Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Registrierung ist unter www.nsdoku.de möglich. Infos zur Barrierefreiheit unter https://www.nsdoku.de/barrierfreiheit.