Veranstaltungen des Jüdischen Museums
-
Rathaus Umschau 170 / 2023, veröffentlicht am 06.09.2023
Zum Europäischen Tag der jüdischen Kultur am Sonntag, 10. September, lädt das Jüdische Museum München bei freiem Eintritt zu folgenden Veranstaltungen ein:
- 11 bis 13 Uhr: „Die Möhlstraße. Damals und Heute.“ Stadtspaziergang in Bogenhausen. Die Möhlstraße im Stadtviertel Bogenhausen steht wie fast kein anderer Ort symbolhaft für die Nachkriegszeit Münchens. Dort und in den umliegenden Straßen entwickelte sich für die jüdischen DPs ein wichtiger sozialer, wirtschaftlicher und politischer Lebensmittelpunkt. Besucht werden Orte aus der aktuellen Ausstellung „München Displaced. Der Rest der Geretteten“.
- 11 bis 12 Uhr: „Leben und Tradition. Grundlagen des Judentums.“ Ein dialogischer Rundgang in der Dauerausstellung für die gesamte Familie. Die Gebote der Tora prägen große und kleine Ereignisse im Leben jüdisch-religiöser Familien. Sie haben ihren Platz im Alltag und an Festtagen und ordnen das Leben. Doch was sind diese Regeln, warum gibt es sie und was bedeuten sie für Jüdinnen und Juden? Die Antworten sind so vielfältig wie das Judentum selbst. Der Rundgang in der Dauerausstellung beleuchtet verschiedene Aspekte der jüdischen Religionspraxis und behandelt dabei die Bedeutung der Feiertage, der Speisegesetze sowie besonderer Ereignisse im Lebenszyklus.
- 12.30 bis 13 Uhr sowie 15 bis 15.30 Uhr: „There is still life. Der Maler Samuel Bak.“ Einführung in die Ausstellung im Studienraum. Samuel Bak wurde 1933 in Vilnius geboren und überlebte die Schoa, indem ihn seine Eltern aus dem Getto schmuggelten und wiederholt versteckten. Seine Mutter flüchtete schließlich mit ihm über Łódź und Berlin bis ins bayerische Landsberg. Im Alter von nur zwölf Jahren gab er bei der Registrierung im DP-Lager Landsberg am Lech den Beruf „Maler – Künstler“ an. 1948 gelang die noch illegale Überfahrt nach Israel. Das Jüdische Museum München erhielt eines seiner charakteristischen Stillleben als Schenkung, die im Mittelpunkt einer Präsentation im Studienraum steht. -13.30 bis 14.30 Uhr: „München Displaced. Der Rest der Geretteten.“ Rundgang durch die aktuelle Ausstellung mit Übersetzung in Deutsche Gebärdensprache. Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs fanden sich Millionen von Menschen auf der Flucht. Sie alle wurden Displaced Persons, kurz DPs, genannt. Etwa 70.000 jüdische Überlebende, die aus den Konzentrations- und Arbeitslagern befreit worden waren, aber auch solche, die in der unmittelbaren Nachkriegszeit vor antisemitischen Pogromen in Osteuropa flohen, zog es nach München. Die Stadt wurde temporär zur wichtigsten Durchgangs- und Verweilstation der jüdischen DPs. In kürzester Zeit wurde eine lokale Infrastruktur aufgebaut, die es den Überlebenden ermöglichte, ihr Leben neu zu beginnen.
- 16 bis 17 Uhr: „München Displaced. Der Rest der Geretteten.“ Rundgang durch die aktuelle Ausstellung.
Weitere Informationen und Anmeldung unter https://www.juedisches-museum-muenchen.de/kalender/details/europaeischer-tag-der-juedischen-kultur-16. Der Zugang zum Museum ist barrierefrei.