Insgesamt 13 engagierte Gastronom*innen haben jetzt ihre Zertifikate „Nachhaltige Gastronomie“ vom BUND Naturschutz in München und dem Referat für Klima- und Umweltschutz (RKU) verliehen bekommen. Von der Seniorenverpflegung über Betriebsrestaurants und Cafés bis hin zu Wiesnwirt*innen zeigten die Absolvent*innen, dass ihnen sowohl Umwelt- als auch Sozialstandards ein Anliegen sind.
Organisiert vom BUND Naturschutz (BN) in München ist der Zertifikatslehrgang der erste in ganz Deutschland, der von einer Umweltorganisation ausgerichtet und für die Teilnehmenden kostenfrei und unabhängig zur Verfügung gestellt wurde. Absolviert haben die Fortbildung 13 Köch*innen, Küchenleitungen und Wirt*innen. Das Referat für Klima und Umweltschutz finanzierte die Umsetzung mit dem Ziel, Münchner Gastronom*innen in ihrem Bestreben nach mehr Nachhaltigkeit zu unterstützen.
Christine Kugler, Referentin für Klima- und Umweltschutz: „Ob in Restaurants, auf dem Oktoberfest oder sogar auf dem Christkindlmarkt: Sobald wir außer Haus etwas essen, können wir die Umwelt schonen. Schön, dass sich so viele Gastronom*innen in München auf den Weg machen zu mehr bio-regionalen Lebensmitteln auf unseren Tellern.“
Der Zertifikatslehrgang bietet viel Wissen und Hilfestellungen mit dem Ziel, den Arbeitsalltag nachhaltiger zu gestalten. Von Klimaschutz auf dem Teller und in der Küche über ökologischen Landbau, gesunde Ernährung, Fairer Handel bis zur Kommunikation mit Gästen und Mitarbeiter*innen verlie-ßen die Teilnehmenden jedes Modul mit vielen neuen Ideen. Zum Ende verfasste jede*r Absolvent*in eine Abschlussarbeit, in der das Erlernte auf den eigenen Betrieb angewendet wurde.
„Mit der Art unserer Ernährung können wir viel tun für Nachhaltigkeit, Artenschutz und Klima. Die Gastronomie ist hier nicht nur einer unserer wichtigsten Verbündeten, sondern kann Vorbild sein und Anregungen bieten. Sie kann zeigen, wie‘s geht“, so Christian Hierneis, erster Vorsitzender des BN in München und Nachfahre von Theodor Hierneis, Hofkoch bei König Ludwig II. von Bayern. „Ob Restaurant, Kantine oder Kiosk: Jeder kann seinen Beitrag leisten.“
Die Gastronomie engagiert sich trotz schwerer Zeiten
Die Gastronomie hat es derzeit auch in München nicht leicht. Personalmangel, steigende Lebensmittelpreise oder die Anhebung der Mehrwertsteuer ab 2024 betrachten viele mit Sorge. „Sich als Wirt*in oder Köch*in für mehr Umweltschutz zu engagieren, zeigt besonders jetzt in dieser durchwachsenen Zeit, dass auch in Küchen das Bewusstsein der Klimakrise angekommen ist“, so die beiden verantwortlichen Referentinnen der Projektstelle „Ökologisch Essen“ Anke Neumeier und Susanne Kiehl. Gemeinsam haben sie den Lehrgang konzipiert und durchgeführt.
Ein weiterer Zertifikatslehrgang „Nachhaltige Gastronomie“ für 2024/2025 ist bereits in Planung. Interessenten für die nächste Runde können sich beim BN melden per E-Mail an bio@bn-muenchen.de oder unter http://www.oekologisch-essen.de.
Den Zertifikatslehrgang absolvierten Mitarbeiter*innen folgender Betriebe: Alten- und Tagespflege Aubing gGmbH, apartment02, AUDI AG, Versicherungskammer Bayern, Haberl Gastronomie, MTU Aero Engines AG, MÜN-CHENSTIFT, MVHS Haus Buchenried, Restaurant das Edelweiß.