Der Kinder- und Jugendhilfeausschuss des Stadtrats hat erste Schritte zur Umsetzung eines Kinder- und Jugendrathauses auf den Weg gebracht. Dazu beschloss der Ausschuss in seiner heutigen Sitzung die Einrichtung einer zentralen Anlaufstelle im Büro von Bürgermeisterin Verena Dietl sowie eine Stelle für konzeptionelle und steuernde Aufgaben für Kinder- und Jugendpartizipation in der Fachstelle Bürgerschaftliches Engagement und Öffentlichkeitsbeteiligung im Direktorium. Des Weiteren sollen das Rahmenkonzept Kinder- und Jugendpartizipation und die dazugehörigen Handlungskonzepte in Zusammenarbeit mit den zivilgesellschaftlichen Organisationen konkretisiert werden.
Bürgermeisterin Verena Dietl: „Mit dem ‚Rathaus für Kinder und Jugendliche‘ wollen wir endlich Partizipation in die Stadtspitze bringen. Kinder- und Jugendpartizipation ist nach UN-Konvention ein Kinderrecht. Münchner Kinder aus allen Stadtbezirken dürfen bei uns im Rathaus zu Wort kommen und ihre Anliegen an die Bürgermeisterin formulieren. Gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen werden wir referatsübergreifend Lösungen entwickeln. Neben den bereits bekannten Formaten wie dem Kinder- und Jugendforum oder Stadtteilkoffer sollen unsere Projekte ausgeweitet werden, sodass möglichst alle Kinder und Jugendliche in München erreicht werden. Denn kein Kind darf verloren gehen. Die Partizipationsstelle, direkt bei der Bürgermeisterin positioniert, ist ein Meilenstein in der Münchner Kommunalpolitik. 2023 ist das Jahr der Kinder- und Jugendpartizipation.“ Das Rahmenkonzept Kinder- und Jugendpartizipation war 2019 im Kinder- und Jugendhilfeausschuss beschlossen worden und beinhaltet die beiden Handlungskonzepte „Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in der Stadtgesellschaft“ und „Etablierung von verbindlichen Strukturen der Partizipation in der Verwaltung“. Die konzeptionelle Arbeit daran musste unter anderem wegen der Corona-Pandemie zurückgestellt werden.
Ziele der Partizipation sind, Anregungen und Beteiligungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen für die Stadtgesellschaft erkennbar werden zu lassen und sie in allen Bereichen der Stadtverwaltung einzubeziehen. Die UN-Kinderrechtskonvention, die Deutschland 1992 ratifizierte, steht für das formale Recht aller Minderjährigen, entsprechend Alter und Reife in allen sie berührenden Angelegenheiten berücksichtigt, gehört und ernst genommen zu werden. Der Stadtrat der Landeshauptstadt erkannte die UN-Konvention 2001 mit einstimmigem Beschluss an und verpflichtete sich damit, die Kinderrechte mit Leben zu füllen. In vielen Schritten entwickelte sich seither die Partizipation in München weiter. Das neugeschaffene Kinder- und Jugendrathaus bietet nun in der Stadtspitze die Unterstützungsstruktur für weitere Entfaltungsmöglichkeiten.